Sehr gute Studienleistungen in den Ingenieurwissenschaften
Die Studentinnen der Hochschule Esslingen Damaris Lang und Katrin Gundel erhalten Preise der Robert-Bosch GmbH
In den ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern sind Frauen nach wie vor deutlich in der Minderheit. Auch an der Hochschule Esslingen sind von den derzeit in den ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern eingeschriebenen Studierenden nur 16 Prozent Frauen.
„Die Gründe dafür sind vielfältig, garantiert liegt es aber nicht daran, dass Frauen für diese Studienfächer weniger begabt sind“, so Prof. Dr. Gabriele Gühring, die an der Hochschule Esslingen stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte ist und zugleich Vorlesungen für angehende Ingenieurinnen und Ingenieure in den Fächern Mathematik, Statistik und Operations Research hält.
Mit der Robert-Bosch GmbH hat sie deshalb Gespräche geführt, wie man die sehr guten Leistungen von Studentinnen in den technischen Studienfächern sichtbar machen könnte. Das Ergebnis ist ein Preis für die besten Bachelor-Studentinnen in den Fachbereichen, in denen Frauen deutlich – unter 30 Prozent - unterrepräsentiert sind.
Studienleistungen von Studentinnen sichtbar machen
Der Bosch-Preis ist einerseits eine schöne Anerkennung der sehr guten Studienleistungen der Preisträgerinnen, andererseits macht er Studentinnen technischer Studienfächer sichtbar und somit auch zu Vorbildern für Schülerinnen oder Auszubildende. In diesem Jahr werden zwei Studentinnen im vierten und fünften Semester ausgewählt, die den Bosch-Preis für ihre hervorragenden Leistungen nach ihrem ersten Studienjahr erhalten.
Damaris Lang studiert an der Fakultät Informationstechnik das Studienfach Wirtschaftsinformatik, Katrin Gundel studiert Maschinenbau an der gleichnamigen Fakultät. Beide Studentinnen zählen zu den Besten ihres Fachs, auch im Vergleich mit ihren männlichen Kommilitonen. Kürzlich haben die beiden Studentinnen den mit 250 Euro dotierten Bosch-Preis von Heidi Stock, Hochschulratsvorsitzende in Esslingen und Bosch-Managerin, überreicht bekommen.
„Am Maschinenbau fasziniert mich das Zusammenspiel von Schnittstellen“
„Für mich stand schon frühzeitig fest, dass ich ein technisches Studium absolvieren möchte. Am Maschinenbau fasziniert mich vor allem das Zusammenspiel von diversen Schnittstellen wie der Konstruktion, der Produktion und der Entwicklung. Dadurch können mikroskopisch kleine Bauteile bis hin zu riesigen Maschinen entstehen, die allen das alltägliche Leben in den unterschiedlichsten Bereichen erleichtern “, berichtet Katrin Gundel. Und auch Damaris Lang ist sich sicher, dass sie das richtige Studienfach gewählt hat: „Ich studiere Wirtschaftsinformatik, weil mich seit meiner Schulzeit sowohl mathematische Strukturen, als auch logische Zusammenhänge fasziniert haben. Wirtschaftsinformatik ist für mich eine spannende Mischung, die breit gefächert ist, und meinem Interesse in diesem Gebiet gerecht wird.“
Bosch und Hochschule Esslingen für Chancengleichheit von Frauen und Männern
„Mit der Firma Bosch sind wir zum Thema Frauen in technischen Studienfächern in gutem Kontakt“, berichtet Prof. Gühring. Bosch setzt sich für die Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. Das Ziel ist, mehr Frauen für alle Hierarchieebenen zu gewinnen. Um dies zu erreichen, ist die enge Kooperation mit Hochschulen, die MINT-Fächer anbieten, wichtig. „So veranstaltet das Career-Center unserer Hochschule, regelmäßig zwei Exkursion für Studentinnen zur Firma Bosch, um neben den technischen Aspekten auch einen Einblick in das Personalentwicklungs- und Diversity-Konzept zu erhalten. Außerdem engagieren sich Ingenieurinnen von Bosch auch als Mentorinnen für Studentinnen der Hochschule Esslingen. „Das ist eine tolle Gelegenheit für die jungen Frauen, um sich schon frühzeitig Informationen über das Berufsleben, das Erklimmen von Hierarchiestufen oder auch Stolpersteine auf dem Weg dahin zu beschaffen“, so Prof. Gühring.