26.05.2020 | Universitätsklinikum Tübingen | News

Schutzschirm für Schmerzpatienten - Bundesweiter „Aktionstag gegen den Schmerz“ am 2. Juni 2020

Am 2. Juni 2020 findet der 9. bundesweite „Aktionstag gegen den Schmerz“ statt, an dem sich auch die Tübinger Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin beteiligt. Dr. Barbara Schlisio, Leiterin der Schmerzambulanz am Universitätsklinikum ist gemeinsam mit weiteren Experten zwischen 9 und 18 Uhr telefonisch unter der bundesweit erreichbaren Patienten-Hotline 0800 18 18 120 zu erreichen und beantwortet Fragen von Schmerzpatienten und ihren Angehörigen. 

In der Pandemie-Zeit ist es wichtig, das Thema Schmerz, das so viele Menschen in Deutschland betrifft, auf der Agenda zu behalten und Patientinnen und Patienten zu informieren und zu beraten. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. und ihre Partnerorganisationen weisen auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen hin, die an chronischen Schmerzen leiden. Die besonderen Umstände der Corona-Krise haben die Versorgung zusätzlich verschlechtert.  

Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei fast allen sind diese nicht durch Tumorerkrankungen hervorgerufen. Bei sechs Millionen von ihnen sind die chronischen Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen. Die Zahl derer, die unter chronischen Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei 2,2 Millionen. Die Versorgung von Schmerzpatienten ist jedoch lückenhaft und hat sich in den zurückliegenden „Pandemie-Wochen“ sogar verschlechtert. Ziel des 9. bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“ ist es, über Information, Beratung und Aufklärung einen „Schutzschirm für Schmerzpatienten“ zu bieten.  

„Die Zeiten, in denen Schmerzen ausschließlich mit Medikamenten behandelt wurden, sind lange vorbei. Wirksam ist ein Therapiekonzept, das zusammen mit dem Patienten alle Möglichkeiten der Behandlung auslotet“, sagt Oberärztin Dr. med. Barbara Schlisio. „Wir möchten Patienten darüber informieren, was heutzutage therapeutisch möglich ist. Mit unserer Beteiligung am Aktionstag möchten wir mit Patienten und ihren Angehörigen ins Gespräch kommen“, so die Tübinger Schmerzexpertin.  In ihrem Anliegen wird sie unterstützt von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., der mit über 3500 Mitgliedern größten wissenschaftlichen Schmerzgesellschaft Europas. „Wir brauchen einen Schutzschirm für Schmerzpatienten, erst recht während der Corona-Pandemie! Schmerzbehandlung ist ein Patientenrecht – und viele wissen gar nicht, welche Therapie-Optionen für sie infrage kommen und wo es Hilfe gibt“, so Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft. 
  
„Wir verfügen mittlerweile über viele verschiedene und gut ‚evaluierte‘ Methoden der Schmerzbehandlung, die bekannter gemacht werden müssen. Beispielsweise die multimodale Schmerztherapie“, sagt Isenberg. Dabei werden Therapien aus verschiedenen Fachbereichen miteinander verbunden: Eine medikamentöse Behandlung, Physiotherapie, Psychotherapie, Entspannungsübungen oder Ergotherapie können zum Einsatz kommen. „Der Aktionstag gegen den Schmerz dient auch dazu, Einblicke in die verschiedenen Therapieansätze zu geben. Dabei stehen das Arzt-Patient-Gespräch und die individuelle Abstimmung natürlich im Zentrum“, ergänzt Isenberg. „Jetzt muss die Politik die Rahmenbedingungen für eine gute Schmerzbehandlung stärken. Viele Patienten irren jahrelang im Dschungel des Gesundheitswesens umher, bevor Sie adäquate Hilfe finden“, so Thomas Isenberg. 

Weitere Informationen

Telefon-Hotline: 0800 18 18 120

Ansprechpartner:
 

Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Dr. Barbara Schlisio
Hoppe-Seyler-Straße 3
72076 Tübingen
Barbara.Schlisio@med.uni-tuebingen.de  
 
Ansprechpartner für die Presse – überregional:
Dagmar Arnold
Pressestelle „Aktionstag gegen den Schmerz“
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-380
arnold@medizinkommunikation.org     

Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Thomas Isenberg
Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Alt-Moabit 101 b
10559 Berlin
Tel.: 030 39409689-1
presse@schmerzgesellschaft.de

https://www.schmerzgesellschaft.de/

Quelle:
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/pressemeldungen