02.09.2025 | Fysor GmbH USE-Ing. GmbH | News

Innovation im Einsatz – Digitale Lösungen im RehAllianCE Regional Living Lab Baden-Württemberg

Im Regional Living Lab Baden-Württemberg testete die BioRegio STERN im Rahmen des europäischen Projekts RehAllianCE den Einsatz einer neuartigen, digitalen Lösung für die Rehabilitation: das sensorbasierte, gamifizierte Beckenbodentrainingssystem Apelvo. Ziel war es, unter realen Bedingungen mit den Anwendern zu prüfen, wie Online-Technologien den Zugang zu effektiven Trainingsangeboten verbessern und Versorgungslücken schließen können – insbesondere bei einer der am weitesten verbreiteten, aber stark stigmatisierten Gesundheitsherausforderungen: Inkontinenz. Die Ergebnisse liefern nicht nur wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung von Apelvo, sondern auch wichtige Erkenntnisse für die künftige Integration digitaler Rehatechnologien in das europäische Gesundheitswesen.

Im Rahmen des Interreg Central Europe Projekts RehAllianCE werden in fünf europäischen Regionen unterschiedliche Rehabilitationstechnologien in sogenannten Regional Living Labs getestet. Jede Region konzentriert sich dabei auf einen eigenen Schwerpunkt, inspiriert von erfolgreichen Ansätzen aus den Partnerländern, die zuvor im Best-Practice-Katalog des Projekts identifiziert wurden.

In der BioRegion STERN lag der Fokus auf Online-Lösungen. Aus diesem Grund wurde das sensorbasierte, gamifizierte Beckenbodentrainingssystem Apelvo erprobt, eine Technologie, die eine der häufigsten und gleichzeitig am stärksten stigmatisierten Gesundheitsherausforderungen adressiert: Inkontinenz.

Rund 55–60 Millionen Menschen in Europa sind von Inkontinenz betroffen, in Deutschland allein 6–8 Millionen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer: Laut dem Bericht Gesundheit in Deutschland 2015 des Robert Koch-Instituts leiden 15 % der Frauen an Harninkontinenzbeschwerden, während es bei Männern 9,5 % sind. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter deutlich zu, während Behandlungsangebote oft unzureichend, regional unterschiedlich und nicht immer leicht zugänglich sind.

Vor diesem Hintergrund sollte das Regional Living Lab prüfen, wie eine flexible, ortsunabhängige Online-Lösung Betroffenen helfen kann, regelmäßig, motiviert zu trainieren und so Versorgungslücken zu schließen.

Weitere Informationen

RehAllianCE Regional Living Labs im Überblick
RehAllianCE startet in fünf Ländern mit der Umsetzung der Regional Living Labs, gefördert durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm. Jede Region bearbeitet dabei eine spezifische Herausforderung im Bereich der Rehabilitation, basierend auf erprobten Best-Practice-Lösungen aus dem RehAllianCE-Partnernetzwerk.

  • Polen — GAPR
    Zugang zu robotergestützter Rehabilitation: Kombination aus Robotik, Reha-Gutscheinen und datenbasiertem Monitoring, eingebettet in die lokale Gesundheitspolitik.
  • Ungarn — PBN
    Physiotherapie kombiniert mit ergänzenden Technologien: Magnetfeld-, Softlaser- und Stoßwellentherapie für ältere Patienten mit Gelenksdegeneration.
  • Österreich — CUAS
    IKT-gestützte Heimrehabilitation: Wearables, Telemedizin, virtuelle Konsultationen und Online-Training für eine geführte Rehabilitation zu Hause.
  • Deutschland — BioRegio STERN
    Genderinklusives Beckenbodentraining: Sensorbasiertes, gamifiziertes Training für Frauen und Männer, mit Fokus auf Nutzerfreundlichkeit und geschlechtsspezifische Bedürfnisse.
  • Italien — NSBproject
    Fortschrittliche Neurorehabilitation: Robotik, Telerehabilitation und VR/AR im IRCCS Ospedale San Camillo, mit Fokus auf klinische Wirksamkeit und Integration in bestehende Abläufe.
Quelle:
BioRegio STERN Management GmbH