03.04.2020 | Universität Stuttgart | News

Initiative am Forschungscampus ARENA2036: Forschende der Universität Stuttgart stellen mit Unterstützung von Industriepartnern Schutzvisiere her

Solidarität der Universität Stuttgart mit medizinischem Personal im Kampf gegen Corona-Infektionen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Forschungscampus ARENA2036 stellen mit Unterstützung von Industriepartnern Schutzvisiere statt Autoteile her.

Am Forschungscampus sind neben der Universität Stuttgart zahlreiche Industrie- und Forschungspartner der Region engagiert und haben, wie beispielsweise die TRUMPF GmbH + Co. KG, auch ihre tatkräftige Unterstützung angeboten. Von Anfang an als Gemeinschaftsprojekt zwischen Forschung und Industrie vorgesehen, ermöglicht die Initiative bei Bedarf eine erhebliche Steigerung der Produktionskapazitäten durch Verwendung weiterer Fertigungsverfahren wie Spritzgießen oder Laserschneiden.

Das Engagement in Zeiten der Corona-Krise wird an der Universität Stuttgart ehrenamtlich durchgeführt. Daher weisen Dr.-Ing. Frieder Heieck, Forschungskoordinator der ARENA2036 und die Forschungsgruppe um Prof. Peter Middendorf, IFB-Institutsleiter und Prorektor Wissens- und Technologietransfer der Universität Stuttgart, darauf hin, dass die Fertigung medizintechnischer Produkte in enger Abstimmung mit Kliniken und Klinikverbänden erfolgt. Notwendige Maßnahmen zur Desinfektion der Visiere und zu Hygienestandards bei der Herstellung und Übergabe werden in Absprache mit den involvierten Kliniken getroffen.


Informationen zum entwickelten Schutzvisier

Es existieren mittlerweile zahlreiche Designvorschläge für 3D-druckbare Schutzvisiere im Internet. Das an der Universität Stuttgart gefertigte Design basiert auf einem Vorschlag des tschechischen Unternehmens Prusa Research, das in Abstimmung mit dem tschechischen Gesundheitsministerium entwickelt wurde. Die von Prusa Research hergestellten 3D-Drucker kommen bereits seit mehreren Jahren auch an der Universität Stuttgart und dem Forschungscampus ARENA2036 zum Einsatz. Das daraus abgeleitete, neue Design, das gemeinsam mit einer Klinik in Reutlingen verbessert wurde, weißt einen vergrößerten Visierbereich und zusätzliche Features auf, um den Anforderungen des Klinikalltags besser zu entsprechen.

Das Visier besteht aus einer Kopfhalterung aus technischen Kunststoffen (z.B. PETG, ABS) oder vergleichbaren. Das Schild selbst ist aus einer transparenten Folie, die mittels Plotter oder Laser automatisch zugeschnitten werden kann. Zur Fixierung wird am Halter ein Gummiband eingehängt, dessen Material und Ausführung aktuell mit den Kliniken hinsichtlich Tragekomfort und Desinfektionseignung abgestimmt wird.

Es sind auch Designs verfügbar, bei denen A4-Dokumentenfolien zum Einsatz kommen, um schnell eine höhere Stückzahl bereitzustellen. Die hierfür entwickelten Kopfhalter sind einfacher gestaltet und werden aktuell bereits auf Laserschneidanlagen der Firma Trumpf in Ditzingen hergestellt. Damit können pro Stunde mehr als 100 Halterungen hergestellt werden, die dann von den Helfern in der ARENA2036 zusammengebaut werden und für die Verteilung vorbereitet werden. Die Halbzeuge hierfür wurden von der Firma Ensinger GmbH in Nufringen bereitgestellt.
Informationen zur Finanzierung

Die Herstellung der Schutzvisiere erfolgt ehrenamtlich durch Beschäftigte der ARENA2036, der Universität Stuttgart sowie Partnerunternehmen und Forschungseinrichtungen. Bis auf Weiteres können die Produkte den Kliniken und Arztpraxen mit akutem Bedarf kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Allerdings freut sich das Team über Spenden in Form von Materiallieferungen (etwa Platten für das Schutzschild, 3D-Druck-Material, Kartonagen zur Auslieferung).


Informationen zur Finanzierung

Die Herstellung der Schutzvisiere erfolgt ehrenamtlich durch Beschäftigte der Universität Stuttgart, der ARENA2036 sowie Partnerunternehmen und Forschungseinrichtungen. Bis auf Weiteres können die Produkte den Kliniken und Arztpraxen mit akutem Bedarf kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Allerdings freut sich das Team über Spenden in Form von Materiallieferungen (etwa Platten für das Schutzschild, 3D-Druck-Material, Kartonagen zur Auslieferung).

Weitere Informationen

Anfrage und Bereitstellung von Schutzvisieren

Wenn Sie Interesse an einer Bestellung von Schutzvisieren haben, wenden Sie sich bitte an die Projektkoordination durch die ARENA2036 per E-Mail. Bitte geben Sie folgende Informationen an:

  • Name der Klinik/Arztpraxis
  • Kontaktperson mit Telefonnummer zur Übergabe
  • Bedarf (Menge) an Schutzvisieren
  • Gerne Feedback & Verbesserungsvorschläge zu Design (Tragekomfort, Schutzfunktion, Praxistauglichkeit), Eignung bzgl. Desinfektion oder zu auftretenden Problemen

 

Fachlicher Kontakt

Dr.-Ing. Frieder Heieck, Forschungskoordinator der ARENA2036.

Quelle:
https://www.uni-stuttgart.de/universitaet/aktuelles/presseinfo/Schutzvisiere-fuer-Kliniken-und-Arztpraxen-der-Region/