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06/18/2020 | Universitätsklinikum Tübingen | News

Tübingens erste klinische Impfstudie gegen COVID-19 startet

Tübinger Institut für Tropenmedizin und CureVac testen mRNA-Impfstoff
 

Am Universitätsklinikum Tübingen startet am heutigen 18. Juni die erste klinische Studie zur Testung eines mRNA-Impfstoffs gegen das Coronavirus. Die Studie wird am Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie durchgeführt, den Impfstoff hat das Tübinger Unternehmen CureVac entwickelt.

Die Bereitstellung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs gegen das neuartige SARS-CoV-2 stellt einen bedeutenden Schritt zur Bekämpfung des Erregers dar. Seit Beginn des weltweiten Ausbruchs suchen Forscher nach einem geeigneten Impfstoff, nun soll ein von dem biopharmazeutischen Unternehmen CureVac entwickelter Wirkstoff zum ersten Mal im Rahmen einer klinischen Studie am Menschen getestet werden. Professor Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie des Universitätsklinikums Tübingen ist Leiter der Studie: „Wir freuen uns, dass das Uniklinikum gemeinsam mit CureVac den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus unterstützen kann. Mithilfe dieser ersten klinischen Impfstudie wollen wir die Verträglichkeit sowie seine spezifische Immunantwort gegen das Virus ermitteln“, so Kremsner. Gemeinsam mit dem Tübinger Unternehmen CureVac arbeitete er das klinische Protokoll aus. Außerhalb von Studien wird der Impfstoff vermutlich erst nächstes Jahr zur Verfügung stehen.
 

Zur Studie

Die Studie startet am 18. Juni und wird in mehreren Phasen ablaufen. Erst wird der Impfstoff gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren in der niedrigsten Dosierung von 2 Mikrogramm verabreicht. Die Anzahl an Probanden sowie die Dosis des Wirkstoffs wird dann abhängig von der Verträglichkeit erhöht werden. In dieser Phase I Studie werden mehr als 100 Personen den mRNA-Impfstoff erhalten. In der nächsten Phase, die voraussichtlich im Spätsommer startet, sollen die Altersgrenzen erweitert werden, ebenso soll dann international getestet werden.
 

Über mRNA-Impfstoffe

Bei der Impfstudie handelt es sich um einen synthetisch erzeugten mRNA-Impfstoff (messenger-Ribonukleinsäure). Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfungen, bei denen der Wirkstoff mittels Viren über mehrere Monate angezüchtet und dann in abgeschwächter Form injiziert wird, verzichtet der mRNA-Impfstoff auf lebende Krankheitserreger und Zellkulturen. Dadurch entfallen mögliche Sicherheitsrisiken. Ein mRNA-Impfstoff besteht aus den für das Virus typischen Sequenzen für Eiweißstoffe, die im Körper eine Immunreaktion provozieren und somit immun machen.

Weitere Informationen

Ansprechpartner:
 

Innere Medizin VII Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin, Humanparasitologie
Prof. Dr. Peter Kremsner
Wilhelmstraße 27
72074 Tübingen

Tel.: 07071 29-87179
peter.kremsner@uni-tuebingen.de

Source:
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/pressemeldungen/273?press_str=