ZIM-Erfolgsbeispiel - Biologie inspiriert Technik
Eine Brücke schlagen zwischen der Biotechnologie und der Medizintechnik: Das wollen kleine und mittelständische Unternehmen, Universitäten, Kliniken und Forschungsinstitute im ZIM-Innovationsnetzwerk biohymed, indem sie neue Produkte und Verfahren in den Life-Sciences entwickeln, die Ansätze aus beiden Bereichen verbinden. Von den Ergebnissen profitieren Patienten und Anwenderinnen. Aufgrund des Netzwerkerfolgs arbeiten die Partner auch nach der Förderung zusammen.
Durch die Verknüpfung der Biotechnologie mit der Medizintechnik können „biohybride“ Lösungen entstehen, die mit einem rein medizintechnischen oder biologischen Ansatz nicht realisierbar wären.
Den Partnern im Netzwerk biohymed ist es gelungen, zukunftsweisende Lösungen nicht nur zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu finden, sondern auch für die Lebensmittelindustrie, die Pflanzenzüchtung, die Sportmedizin und die Laborautomation. Dazu gehören zum Beispiel neue Materialien zum Einsatz in der Medizin, innovative Analysesysteme wie Lab-on-a-
Chip, aber auch neue Verfahren für die ökologische Verwertung biologischer Reststoffe.
Produkte und Innovationen
In der Medizintechnik kann der Einsatz biologischer Komponenten einen großen Mehrwert für Patientinnen und Patienten bieten. Beispielsweise konnte in einem aus dem Netzwerk hervorgegangenen Kooperationsprojekt ein vollständig resorbierbares Wundverbandsystem auf Basis von Polymeren und Kollagen entwickelt werden.
Es unterstützt die Gefäßneubildung, stimuliert die Wundheilung und beschleunigt den Wundverschluss; die Zahl der oft schmerzhaften
Verbandswechsel wird deutlich reduziert. Zudem fördert der neue Wundverband eine nahezu narbenfreie Heilung bei akuten und chronischen Wunden.
Ein weiteres Netzwerkprojekt befasst sich mit genetischen Informationen: Die neue Softwarelösung Pantograph kann übersichtlich und interaktiv das Erbgut von Lebewesen visualisieren. Dadurch können die genomischen Unterschiede zwischen Menschen mit bestimmten Krankheiten und Gesunden identifiziert werden, aber auch die Besonderheiten im Genom von Pflanzen, die etwa gegen Trockenheit außergewöhnlich resistent sind. Mittels Metadaten wie Krankheitsverläufen oder Pflanzeneigenschaften kann die Software zum einen dabei helfen, genetisch bedingte Krankheiten besser zu beurteilen und zum anderen in der Planzenzüchtung bessere Vorhersagen ermöglichen.
In vielen Branchen werden wiederverwendbare Behälter aus Kunststoff eingesetzt, die eine wirtschaftlich effektive und qualitativ hochwertige Reinigung erfordern. Ein im Netzwerk entwickeltes Reinigungssystem auf der Basis von Molke ermöglicht in Verbindung mit automatisierten Waschanlagen ein neues industrielles Reinigungsverfahren, das sogar in der Medizintechnik eingesetzt werden kann.
Der Markt und die Kunden
Durch die Zusammenarbeit im Netzwerk konnten die Unternehmen wirtschaftlich sowie in Bezug auf technologisches Know-how profitieren. Nach erfolgreicher Zulassung und Markteinführung rechnen die Netzwerkpartner mit einer deutlichen Umsatz- und Exportsteigerung. Die neuen Produkte und Verfahren sollen sowohl in Deutschland als auch international vermarktet werden.
Das Netzwerk
Durch biohymed kamen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Biotechnologie, Chemie, Medizintechnik, Bioinformatik, dem Prototypenbau und der Logistik zusammen. Das Netzwerk besteht für die Initiierung neuer Kooperationen auch nach Auslaufen der ZIM-Förderung weiter. Die BioRegio STERN Management GmbH unterstützt bei Öffentlichkeitsarbeit und Markteinführung.
ZIM-Netzwerk des Jahres
Am 13. Juni 2024 wurde auf dem Innovationstag Mittelstand des BMWK das Netzwerk biohymed – Biologisierung der Medizintechnik für seine erfolgreiche Arbeit als „ZIM-Netzwerk des Jahres“ ausgezeichnet und mit einer Urkunde des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz gewürdigt.
Weitere Informationen
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Öffentlichkeitsarbeit
11019 Berlin
www.bmwk.de
Stand: Juni 2024
Gestaltung
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Berlin
Bildnachweis
© Tetiana/AdobeStock (S. 1)
© Computomics GmbH (S. 2)
Infos zum Programm
Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz fördert technologie- und branchenoffen:
• Einzelprojekte
• Kooperationsprojekte
• Innovationsnetzwerke
sowie im Vorfeld Durchführbarkeitsstudien.
Infos und Beratung zu Innovationsnetzwerken
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
ZIM-Projektträger im Auftrag des BMWK
Telefon 030 310078-380
www.zim.de
https://www.zim.de/ZIM/Redaktion/DE/Publikationen/Erfolgsbeispiele/Kooperationsnetzwerke/081-bioyhmed-bio-und-medizintechnik.html