15.01.2016 | News

Programm des German Accelerator Life Sciences gestartet: Die ersten 4 Startups wurden ausgewählt

Während der 34th JP Morgan Healthcare Conference in San Francisco stellt der German Accelerator Life Sciences (GALS) die ersten vier Unternehmen vor, die am Programm in Cambridge, MA teilnehmen werden. AYOXXA Biosystems, PEPperPRINT, Personal MedSystems und Sonormed werden für eine Laufzeit von bis zu 12 Monaten eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung erhalten. Die Produkte dieser Unternehmen reichen von der Tinnitustherapie durch speziell gefilterte Musik und der Schlaganfallprävention mit einer mobilen EKG-App bis hin zu neuen Plattformtechnologien für die medizinische Diagnostik und Forschung.

Medizinische Innovationen haben in Deutschland eine lange Tradition. Inzwischen sind jedoch die meisten pharmazeutischen Unternehmen und Biotechnologiefirmen in den USA angesiedelt und neue Produkte im Bereich Digital Health werden hauptsächlich im Silicon Valley und Boston entwickelt – nicht in München oder Berlin. Der German Accelerator Life Sciences ist ein Baustein einer größeren Initiative der Bundesregierung, die Unternehmertum im Hightech- und Life Sciences-Bereich unterstützt. „Unser Ziel ist es, Erfolgsgeschichten zu schreiben, die andere Gründer motivieren und Investoren sowie die breite Öffentlichkeit überzeugen, an Deutschlands Zukunft als führender Innovationsstandort in der Medizin zu glauben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit diesen coolen jungen Unternehmen, die das Potenzial haben, Leuchttürme in der deutschen Life Sciences-Szene zu werden“, sagt Dr. Christoph Lengauer, Geschäftsführer von GALS.

Dr. Andreas Schmidt, Geschäftsführer von AYOXXA, fasst die Motivation seines Unternehmens zur Teilnahme am Programm im Rahmen seiner Präsentation während des JP Morgan-Empfangs des Deutschen Generalkonsulats in San Francisco zusammen: „Wir haben eben erst begonnen, unsere LUNARIS™ Proteinmultiplex-Technologie in die USA zu bringen und sind davon überzeugt, unsere Ziele für die Vermarktung unserer Produkte mit der Unterstützung von GALS schneller erreichen zu können. Die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Mentoren und Beratern aus dem GALS-Netzwerk kann uns viele Türen öffnen und wird AYOXXA dabei helfen, den Markt und die Investoren in den USA besser zu verstehen.“

GALS wählt die Unternehmen aufgrund ihres Potenzials im globalen Markt aus. Für deutsche Gründer kann es schwierig sein, die US-amerikanischen Gepflogenheiten zu verstehen, insbesondere im Bereich der Life Sciences. „Manche Technologien und Geschäftsmodelle haben in den USA bessere Chancen als in Deutschland oder Europa. Digital Health-Startups dürften ein gutes Beispiel hierfür sein. Während Europa noch zögert, haben die USA bereits gezeigt, dass sie für die digitale Zukunft des Gesundheitswesens bereit sind“, kommentiert Christoph Lengauer im Rahmen seines Vortrags. Jörg Land, Geschäftsführer von Sonormed, erklärt: „In unserem Heimatmarkt haben wir bereits viel erreicht, sehen jedoch, dass wir hier Geduld bei der Etablierung von Strukturen für digitale Gesundheitsprodukte brauchen. Im US-Markt findet man eine große Akzeptanz für neue Technologien, eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit und somit eine Chance für unser Unternehmen. Der GALS ist eine entscheidende Stütze für diesen Schritt, um den anspruchsvollen Markteintritt von Boston aus anzugehen.“

Interessanterweise handelt es sich bei allen vier ausgewählten Firmen um Portfoliounternehmen des High-Tech Gründerfonds (HTGF), Deutschlands aktivstem und führenden Frühphaseninvestor. Dr Michael Brandkamp, Geschäftsführer des HTGF, begrüßt die Aufnahme der Unternehmen in das Programm: „Wir freuen uns sehr über den Erfolg unserer Portfoliounternehmen in diesem hochkompetitiven Auswahlverfahren. Der HTGF hat GALS bereits in der Konzeptions- und Planungsphase begleitet und unterstützt. Nun sind wir gespannt, erste Erfolge unserer Unternehmen im US-Markt zu sehen.“

Über die ersten Startups im GALS Programm:
AYOXXA Biosystems hat eine Technologieplattform entwickelt, mit der multiple Proteinbiomarker in sehr kleinen Volumina biologischer Proben analysiert werden können, gleichzeitig und mit hoher Messgenauigkeit. Die LUNARIS™ BioChips werden die Proteomforschung in der Biomedizin, dem Wirkstoffscreening und der präklinischen Diagnostik entscheidend vorantreiben. Kern der bahnbrechenden Technologie ist eine bead-basierende Methode, die 10.000-mal mehr Datenpunkte erzielt als ein herkömmlicher Immunoassay. AYOXXA Biosystems GmbH ist eine international operierende Biotechnologiefirma mit Sitz in Köln (Hauptsitz), Singapur und nun auch in Boston.

PEPperPRINT ist ein junges und innovatives Biotechnologie-Unternehmen aus Heidelberg. Das Unternehmen verfügt über ein neuartiges Laserdruckverfahren zur Herstellung von hochdichten Peptidmicroarrays für die biomedizinische Forschung und Entwicklung. Mit einer bislang nicht erreichten Spotdichte, Qualität und Flexibilität ermöglicht PEPperPRINT erstmals den breiten und effizienten Einsatz von Peptidmicroarrays für Anwendungen wie das Epitopmapping von Antikörpern, die Antikörperprofilierung in Seren, die Impfstoffentwicklung und die Suche nach neuen Biomarkern und peptidischen Wirkstoffen. PEPperPRINT ist darüber hinaus nach ISO 9001 zertifiziert und arbeitet bereits mit 9 der Top 10 Pharmaunternehmen zusammen. Weitere Informationen: http://www.pepperprint.com/

Personal MedSystems entwickelt als Pionier im digitalen Gesundheitsbereich mobile Diagnostikgeräte, die den Zugang zum mobilen Gesundheitswesen ermöglichen. Das Produkt CardioSecur ist eine mobile und innovative EKG-App, die es sowohl Patienten als auch Ärzten erlaubt, sofort und ortsungebunden EKG-Profile durchzuführen und abzulesen. Cardiosecur ist das erste und einzige 22-Kanal EKG System, das mit nur 4 Elektroden funktioniert und sowohl von Arzt als auch Patient sehr einfach zu bedienen ist. Personal MedSystems hat Firmensitze in Berlin und Frankfurt. Weitere Informationen: https://www.cardiosecur.com/de/

Sonormed ist ein Medizintechnologieunternehmen mit Fokus auf digitale Audiologie und wurde 2012 in Hamburg gegründet. Ein interdisziplinäres Team von Toningenieuren, Informatikern und Neurobiologen entwickelte und vertreibt das zertifizierte Medizinprodukt Tinnitracks. Tinnitracks ist eine neuro-akustische Behandlungsalternative für Tinnitus-Patienten und als Smartphone und Web App verfügbar. Die App filtert in einem komplexen Prozess die individuelle Tinnitus-Frequenz der Nutzer aus ihrer Lieblingsmusik und schafft so einen zuverlässigen, maßgeschneiderten Zugang zu einer neurowissenschaftlich geprüften Tinnitus-Therapie. Seit September 2015 erstattet mit der Techniker Krankenkasse die größte deutsche gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für Tinnitracks. Weitere Informationen: http://www.tinnitracks.com

Über den German Accelerator Life Sciences:
Der German Accelerator Life Sciences (GALS) ist eine neue Initiative, die deutschen Life Science-Startups und jungen Unternehmen hilft, im globalen Markt erfolgreich zu sein. Die Unterstützung durch GALS reicht von kostenlosen Büroräumen im dynamischsten Innovationshub der Life Sciences-Branche bis hin zu Mentoring und Beratung durch Industrieexperten und erfahrene Führungspersönlichkeiten. GALS wurde im Oktober 2015 gestartet und hat seinen Sitz in Cambridge, MA. Weitere Informationen zu GALS und zum Bewerbungsprozess finden sich auf der GALS-Website. Bewerbungen sind jederzeit möglich, die Auswahl erfolgt einmal im Monat.

Kontakt GALS USA:
Isabel Hohlbein, Marketing & Project Manager
German Accelerator Life Sciences
1 Broadway, 14th Floor, Cambridge, MA 02142
Email: isabel.hohlbein [at] germanaccelerator.com
http://germanaccelerator.com/life-sciences/

Kontakt GALS Deutschland:
Katja Mayer, Project Manager
German Entrepreneurship GmbH
Tel: 0049/175/4130 093
mayer [at] german-entrepreneurship.de

Über den High-Tech Gründerfonds:
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypens bzw. eines „Proof of Concept“ oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich initial mit 600.000 Euro; insgesamt stehen bis zu 2 Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren der Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die KfW Bankengruppe sowie die 18 Wirtschaftsunternehmen ALTANA, BASF, Bayer, B. Braun, Robert Bosch, CEWE, Daimler, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Evonik, Lanxess, media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG, METRO, Qiagen, RWE Innogy, SAP, Tengelmann und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 576 Mio. EUR (272 Mio. EUR Fonds I und 304 Mio. EUR Fonds II).

Kontakt HTGF:
Stefanie Zillikens
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit / Head of Public Relations
High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Schlegelstr. 2, 53113 Bonn
Email: S.Zillikens [at] htgf.de