30.01.2020 | Ovesco Endoscopy AG | News

Grundlagenforschung im Bereich funktioneller Darmerkrankungen – schnellere Diagnose und ein besseres Verständnis der relevanten Darmfunktionen sind das Ziel des im letzten Jahr gestarteten KMU-innovativForschungsprojekts „VersaPill“

Im Rahmen des Verbundprojektes „VersaPill“ arbeitet die Ovesco Endoscopy AG mit Partnern aus Forschung und Klinik an neuen endoskopischen Technologien für die kabellose Befundung funktioneller Darmstörungen. Diese Initiative erhält substanzielle Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Funktionelle Darmstörungen, entzündliche Darmerkrankungen und das Malabsorptions-Syndrom sind sehr häufige Erkrankungen in Industrieländern. Die Prävalenz allein des Reizdarms als eine Form funktioneller Darmstörungen wird in der Literatur mit 10 % angegeben. Mit der VersaPill soll erstmals die direkte Befundung zentraler Darmfaktoren ermöglicht werden; das Projekt adressiert daher ein breites Spektrum an diagnostisch unzureichend erschlossenen Krankheitsbildern.
 
In Tübingen startete dazu im letzten Jahr das VersaPill-Projekt, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes KMU-innovativ-Projekt. Mit dem Universitätsklinikum Würzburg und dem Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (Ulm) hat die Ovesco Endoscopy AG genau die richtigen Partner, um gemeinsam dieses komplexe, sehr kliniknahe Forschungsthema zu bearbeiten. Das Projekt wird mit knapp einer Million Euro durch das BMBF gefördert und läuft bis ins Jahr 2022.
 
Neue optische Sensoren sollen in eine kabellose Kapsel (VersaPill) integriert und für die breite klinische Diagnostik nutzbar gemacht werden. Zentrale Darmfunktionen werden damit erstmals direkt vor Ort im Verdauungstrakt beobachtet werden können. Die Anwendung dieser neuen, nichtinvasiven Befundungsmethode verspricht neue, effektivere Ansätze bei der Diagnose und Verlaufskontrolle von Erkrankungen aus den großen Gruppen der funktionellen Darmstörungen, der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und des Malabsorptions-Syndroms. So können Patienten schneller einer effektiven, personalisierten Therapie zugeführt werden.
 
Prof. Dr. med. Alexander Meining, Lehrstuhlinhaber Gastroenterologie am Klinikum Würzburg und klinischer Partner des VersaPill-Projektes, erläutert: „Der technologische Ansatz des VersaPillProjektes basierend auf intelligenten, schluckbaren Sensorkapseln soll eine schnelle, effektive und patientenschonende Diagnostik funktionaler Darmerkrankungen ermöglichen. Dadurch soll die heute übliche, langwierige Ausschlussdiagnostik und der Gang zu mehreren Ärzten („doctor hopping“) vermieden werden. Eine schnellere und bessere Therapieeinstellung durch direktere Ursachenermittlung und ein besseres Verständnis der Erkrankungen soll den Leidensdruck dieser Patienten dauerhaft reduzieren und in diesem Zuge die hohen indirekten Kosten durch z.B. Arbeitsausfälle senken.“
 
Die Motivation für das Projekt ist, nahe am Anwender und Patient ein innovatives System für die Befundung von funktionellen Darmstörungen zu entwickeln. Dazu müssen jedoch noch einige Grundlagen erforscht werden, da die direkten Zusammenhänge der entsprechenden Darmfaktoren mit den Krankheitsbildern noch nicht immer eindeutig geklärt sind. Das Konsortium bringt alle notwendigen Kompetenzen mit, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Das ILM ist ein Institut der Innovationsallianz Baden-Württemberg und verbindet angewandte Photonik-Forschung mit innovativen Produktentwicklungen zusammen mit Unternehmen. Die Arbeitsgruppe der Medizinischen Klinik und Poliklinik II Gastroenterologie unter Leitung von Prof. Dr. med. Alexander Meining bringt umfangreiche klinische Expertise für eine anwendungsorientierte Entwicklung im Rahmen des VersaPill-Projektes mit. Zudem kann die Diagnostik der Darmfaktoren direkt im klinischen Umfeld erprobt werden.
 
Verbundkoordinator des Projektes ist Dr. Sebastian Schostek, verantwortlich für Forschung und Entwicklung bei der Ovesco Endoscopy AG.

Weitere Informationen

Kontakt:
Dr. Sebastian Schostek
Vice President Division Diagnostic Systems
Ovesco Endoscopy AG
Friedrich-Miescher-Str. 9
72076 Tübingen
Email: sebastian.schostek@ovesco.com

Quelle:
https://ovesco.com/