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07/17/2008 | Press

Per Unterschrift zum Weltmarktführer

Hölle & Hüttner AG kauft Kölner INTAVIS AG

Die Tübinger Hölle & Hüttner AG übernimmt rückwirkend zum 1. Januar 2008 das gesamte Aktienkapital der Kölner INTAVIS Bioanalytical Instruments AG. Beide Unternehmen entwickeln und vertreiben Systeme zur Automatisierung biochemischer und molekularbiologischer Verfahren. Der Kauf macht Hölle & Hüttner im Forschungsbereich zum weltweit einzigen kommerziellen Anbieter von Automaten zur In-situ-Hybridisierung und für die Immunhistochemie. Dabei handelt es sich um spezielle Verfahren zum Nachweis bestimmter DNA- oder RNA-Sequenzen bzw. von Proteinen in einzelnen Zellen, Geweben oder ganzen Organismen. Seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms konnten Wissenschaftler etwa 1.500 »Krankheitsgene« identifizieren. An der Entstehung erblich bedingter Krankheiten sind jedoch fast immer mehrere Gene beteiligt, deren Zusammenspiel meist noch nicht im Detail geklärt werden konnte. Die Technik der In-situ-Hybridisierung macht es möglich, das Vorhandensein der Krankheitsgene im Mikroskop mit vergleichsweise geringem Aufwand zu bestimmen. Das Verfahren findet überall dort Anwendung, wo es nötig ist, bestimmte Gene oder DNA- bzw. RNA-Sequenzen »in-situ«, das heißt in den natürlichen Strukturen, aufzuspüren und sichtbar zu machen, beispielsweise in der Pränataldiagnostik, beim Nachweis bestimmter Viren im menschlichen Organismus oder von Salmonellen in Lebensmitteln. Auch die Entwicklungsbiologie bedient sich der In-situ-Hybridisierung, um Verteilungsmuster von Genaktivitäten in Modellorganismen darzustellen. Dabei werden unterschiedlich markierte Gensonden – kurze Sequenzen von DNA bzw. RNA – eingesetzt, um an Ort und Stelle das jeweils passende Gegenstück von DNA oder RNA zu »hybridisieren«, das heißt, daran zu binden. In der Immunhistochemie bedient man sich spezifischer Antikörper, die an Proteine binden und deren Lokalisation in Zellen oder Geweben preisgeben.
Die Hölle & Hüttner AG aus der BioRegion STERN ist seit 2004 mit ihren BioLane-Geräten für Routine-Anwendungen mit einem automatisierten System zur In-situ-Hybridisierung etabliert und war bisher einer von weltweit zwei Anbietern in diesem Geschäftsfeld. Um dieses enorme Potenzial weiter auszubauen, ergriffen die Vorstände von Hölle & Hüttner – Dr. Steffen Hüttner und Peter Beck – die Initiative zu einem Treffen mit dem umsatzstärkeren Konkurrenten INTAVIS Bioanalytical Instruments AG. Bereits beim ersten Treffen wurden die Weichen für die Zukunft – die Übernahme der Aktienanteile der INTAVIS AG durch die Hölle & Hüttner AG – gestellt. Rechtlich bleiben Hölle & Hüttner und INTAVIS auch in Zukunft zwei eigenständige Unternehmen. Mit der Vertragsunterzeichnung wird Peter Beck zum Vorstand der INTAVIS AG, Dr. Steffen Hüttner wird den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen. Der bisherige Alleinaktionär und Vorstand der INTAVIS AG - Dr. Heinrich Gausepohl – wird weiterhin als leitender Angestellter im Unternehmen tätig sein.
Für einschneidende Veränderungen bei INTAVIS sieht Peter Beck vorerst keinen Anlass: »Wir stehen nicht unter Zeitdruck, das Unternehmen ist gut strukturiert und arbeitet erfolgreich.« Nach der Integrationsphase könne man dann über Innovationen nachdenken. »Daraus, dass wir im Bereich der In-situ-Hybridisierung nun nicht mehr gegen eine Konkurrenz, sondern zusammenarbeiten, erwächst ein enormes Zukunftspotenzial«, sagt Dr. Steffen Hüttner.