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04/02/2014 | Press

Sichere Diagnose von Infektionskrankheiten in wenigen Stunden

Curetis AG entwickelt Miniaturlabor für DNA-Analyse auf Knopfdruck

Die Curetis AG aus Holzgerlingen bei Böblingen entwickelt Analysegeräte zum Nachweis von Infektionskrankheiten und Antibiotika-Resistenzen. Die Miniaturlabore liefern in wenigen Stunden die Ergebnisse einer DNA-Analyse. Ärzte, die bisher bis zu vier Tage auf eine Diagnose warten mussten, können nun schon nach wenigen Stunden mit der passenden Therapie beginnen.

Beim Kampf gegen Infektionskrankheiten ist es entscheidend, dass Erreger und Antibioti-ka-Resistenzen möglichst schnell nachgewiesen werden, um rechtzeitig die passende Therapie einleiten zu können. Seit annähernd 100 Jahren hat sich an dem diagnostischen Verfahren, Bakterien auf einem Nährmedium zu kultivieren, um sie dann zu analysieren, wenig geändert. Bis ein Ergebnis vorliegt, vergehen in der Regel mehrere Tage – zu viel Zeit, in der die Patienten mit einer verhältnismäßig großen Wahrscheinlichkeit falsch behandelt werden.

Das Medizintechnik-Unternehmen Curetis AG aus der BioRegion STERN hat eine praktische Lösung entwickelt, die Bakterien mittels DNA-Analyse ohne Hochtechnologielabore innerhalb weniger Stunden exakt zu identifizieren. Die komplexen Arbeitsschritte von der Vorbereitung der Probe bis zu Detektion der DNA müssen bei dieser Entwicklung nicht von Hand durchgeführt werden, sondern laufen in einem kompakten Analysegerät, das gerade mal so groß ist wie ein Laser-Drucker, automatisch ab. „Die Handhabung des Unyvero-Systems ist so einfach, dass es auch eine erschöpfte Nachtschwester um drei Uhr morgens bedienen kann“, erklärt Johannes Bacher, Chief Operating Officer der Curetis AG.

Das Analysegerät wird für den Nachweis verschiedener Infektionen mit Einmal-Kartuschen bestückt. Diese enthalten mehrere Membranen mit jeweils 49 Messpunkten für Erreger und Antibiotika-Resistenzen. Die erste Kartusche zur Diagnose von Lungenentzündungen ist bereits seit 2012 auf dem Markt; die Entwicklung einer Implantat- und Gewebe-Infektions-Kartusche läuft momentan auf Hochtouren. Weitere Kartuschen zur Diagnose von Infektionserkrankungen sollen in den kommenden Jahren folgen.

Die 96 Kunststoffteile, die in jeder Kartusche verbaut sind, setzen Roboter im Reinraum vollautomatisch zusammen. „Unsere Produktionslinie für die Miniaturlabore ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung“, freut sich Johannes Bacher. Das Minilabor der Curetis AG – dessen einzigartige Arbeitsweise nun im Film zu sehen ist – belegt auch den Erfolg der Clusterinitiative Engineering – Life Sciences – Automation (ELSA). Denn der vollautomatisierte Herstellungsprozess der Diagnose-Kartuschen verbindet Life-Sciences mit Hightech-Engineering und ermöglicht die Produktion von bis zu einer Million Kartuschen im Jahr.

Die Clusterinitiative Engineering – Life Sciences – Automation (ELSA) wird unterstützt durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (RWB-EFRE). Mehr Informationen unter www.rwb-efre.baden-wuerttemberg.de.

Film ab!