16.11.2007 | Pressemitteilung

Kreativität und Technik: Zwei Welten finden zueinander

Mit seiner Ideenskizze für die Entwicklung eines regionalen Innovationssystems zählt das Konsortium »Medtech meets Biotech« zu den sechs Gewinnern der ersten Runde des Ideenwettbewerbs KREATEK der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, MFG. Im Rahmen der Eröffnung des do it.kongresses am 15. November 2007 in Stuttgart gratulierte Hubert Wicker, Staatssekretär im Staatsministerium Baden-Württemberg, den Preisträgern und übergab jeweils 20.000 Euro.

Der Ideenwettbewerb KREATEK der MFG soll die Innovationsfähigkeit auf regionaler Ebene stärken. Die Initiative unterstützt daher Projekte regionaler Konsortien, die Innovationscluster bilden und mit Hilfe von Informationstechnologien und Medien eine Brücke zwischen Unternehmen, Forschung, Bildung und dem öffentlichen Sektor schlagen. Das MITT als Antragsteller kooperiert für die KREATEK-Initiative eng mit der BioRegio STERN Management GmbH, der GiMA consult Tübingen, dem Regionalverband Neckar-Alb und weiteren Initiativen aus Forschung, Lehre und Wirtschaft. Ein wichtiger Baustein für die Projektidee waren die in den letzten Jahren von der GiMA consult entwickelten interaktiven Management-Werkzeuge für das regionale Innovationscluster WIR Neckar-Alb. Der erfolgreichen Bewerbung war parallel die gemeinsame Veranstaltungsreihe »Synergien entdecken« mit der BioRegio STERN Management GmbH im Jahr 2005 vorangegangen. Diese bestand aus Vorträgen und Workshops und wurde durch eine bundesweite Umfrage zur Zusammenarbeit unter Biotechnologen und Medizintechnikern flankiert. Ziel war die gegenseitige Annäherung dieser beiden Branchen, die sich zwar thematisch nahe stehen, jedoch unter grundverschiedenen Bedingungen arbeiten: Die Medizintechnik ist etabliert, ihre mittelständischen und großen Unternehmen sind längst weltweit erfolgreich. In der jungen Biotechnologie-Branche hingegen kämpfen viele Unternehmer und Forscher noch um die Umsetzung ihrer innovativen Ideen. Um Synergien zwischen den beiden innovationsstarken Branchen zu schaffen, wurde in der Region Neckar-Alb/Tuttlingen nun aus den bereits bestehenden Clusternetzwerken heraus das regionale Innovationssystem »Medtech meets Biotech« entwickelt. »Unser Ziel ist es, regionale Innovationspotenziale im Bereich neuer biomedizintechnischer Produkte, beispielsweise in den Bereichen In-vitro-Diagnostik, Organersatz oder Implantate zu schaffen sowie deren Zulassung und Vermarktung zu fördern«, beschreibt Dr. Ludger Schnieder, Geschäftsführer des MITT, den Ansatz der Bewerbung. »Um dies zu erreichen, ist es notwendig, die beiden unterschiedlichen Welten der Biotechnologie und Medizintechnik mit Hilfe der IT zusammen zu bringen.« Eine systematische Vernetzung der beiden regionalen Cluster, beispielsweise durch Intensivierung von Kooperationen zwischen Unternehmen und Instituten der Biotechnologie, der Medizintechnik, der Weiterbildung und der Kreativwirtschaft in der Region Neckar-Alb sowie im Raum Tuttlingen soll die Voraussetzungen schaffen. Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH, ist von diesem Ansatz überzeugt: »Der Preis bestätigt uns, dass es richtig ist, weiterhin über Branchen und Themen hinaus, Kooperationen zu fördern – und zu fordern.«Dr. Bertram Lohmüller von der GiMA consult betont den innovativen Ansatz der Initiative: »Mit dem zielgerichteten Einsatz von web-basierten Anwendungen können in Zukunft erfolgreich neue Produkte und Dienstleistungen an der Schnittstelle Medizintechnik und Biotechnologie entwickelt werden.« Um die gewünschte und notwendige Kooperations- und Kommunikationskultur zu etablieren, soll daher eine gemeinsame Informations- und Kommunikationstechnologieplattform zur Verfügung gestellt werden. Dort könnten beispielsweise Web-based-Trainings und Informationen abgerufen werden. Darüber hinaus soll die IuK-Infrastruktur – IuK steht für Informations- und Kommunikationstechnik – auch als Marketing-Plattform für neu entwickelte und bereits angebotene Produkte genutzt werden können.

KREATEK ist eine zweistufige Initiative: Sie startete mit einem Ideenwettbewerb zur Sensibilisierung und Mobilisierung regionaler Konsortien, bei dem von 23 Teilnehmern sechs innovative Konzeptionen mit Preisgeldern von insgesamt 120.000 Euro prämiert wurden, und mündet in ein Entwicklungsprogramm. In der zweiten Stufe werden konkrete Kooperationsprojekte und Innovationsstrategien regionaler Netzwerke im Zeitraum von Mitte 2008 bis Mitte 2011 mit jeweils mindestens 100.000 Euro jährlich unterstützt.

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