13.11.2007 | Pressemitteilung

Hightech für den Gartenbau begeistert Spitzenpolitiker

Einen »tollen und innovativen Arbeitgeber für diese Region« nannte Günther H. Oettinger die Selecta Klemm GmbH & Co. KG in Stuttgart-Mühlhausen. Der Ministerpräsident hatte auf Einladung des Württembergischen Gärtnereiverbandes e.V. am gestrigen Montag, dem 12. November 2007, einen der weltweit führenden Züchtungs- und Vermehrungsbetriebe im Bereich der vegetativ, also durch Stecklinge, vermehrbaren Zierpflanzen besucht – und war deutlich beeindruckt.

»Drei blumenbegeisterte Laien wollen wissen, wie diese Branche funktioniert«, bat Ministerpräsident Günther H. Oettinger zum Auftakt der Betriebsführung bei dem Familienunternehmen Selecta Klemm GmbH & Co. KG, das bereits auf ein über vierzigjähriges Bestehen zurückblickt und mit weltweit über 800 Mitarbeitern zu den Großen der Branche zählt. Mit Günther H. Oettinger waren der Präsident des baden-württembergischen Landtags, Peter Straub, und Max Munding, Ministerialdirektor im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, gekommen. Im Zuge der Führung durch Gewächshaus und Forschungsabteilung erklärten die Geschäftsführer Christian und Nils Klemm ihre züchterischen Ziele bei Poinsettien – rund 350 neue Sorten der als Weihnachtsstern bekannten Pflanze werden derzeit geprüft – und gewährten den Politikern einen Einblick in das gentechnische Labor der Ornamental Bioscience GmbH. Dieses im Jahr 2006 gegründete Joint-Venture-Unternehmen, an dem die deutsche Selecta Gruppe und die US-amerikanische Mendel Biotechnology Inc. beteiligt sind, entwickelt und vermarktet transgene, also gentechnisch veränderte Zierpflanzen. »Das ist Gentechnologie zum Nutzen des Verbrauchers«, erklärte Nils Klemm. »In der Entwicklung biotischer und abiotischer Resistenzen bei Zierpflanzen, d.h. Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitserreger, Trockenheit und Kälte, liegen für uns Gartenbauer zugleich die großen Chancen der modernen Biotechnologie.«Christian Klemm nutzte die Gelegenheit, um dem Ministerpräsidenten deutlich zu machen, dass er die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für derlei Innovationen hierzulande nicht für ideal hält: »Weltweit gibt es heute 209 gentechnisch verbesserte Pflanzen – jedoch nur eine davon in Europa.« Da die Einführung leistungs- und zukunftsfähiger Sorten durch verschiedene Regularien behindert werde, seien die wichtigsten Absatzmärkte der Ornamental Bioscience GmbH außereuropäische Länder, allen voran die USA. »Unsere Wachstumsmöglichkeiten sind hervorragend, sofern wir die faire Möglichkeit haben, die technologischen Entwicklungen nicht zu verpassen und uns damit auch europäische Märkte zu erschließen«, betonte auch Nils Klemm. An Günther H. Oettinger hatte er einen ganz konkreten Wunsch. »Es wäre uns eine große Hilfe, wenn Sie unsere Argumente in Berlin und Brüssel mit Nachdruck kommunizieren würden.«Der Ministerpräsident, von den Aktivitäten, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Selecta-Gruppe deutlich beeindruckt, versprach nach diesem ersten Besuch eines Hightech-Betriebs des Gartenbaus, sich für die innovative und attraktive Branche einzusetzen und Elisabeth Jeggle, Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments, auf Ornamental Bioscience aufmerksam zu machen.

Bisher arbeitet die Ornamental Bioscience GmbH mit Pflanzen aus der Selecta-Produktpalette: Petunien, Weihnachtssterne, Fleißige Lieschen und Geranien. »Es werden keine zwei Legislaturperioden vergehen, bis wir mit unserer ersten transgenen Weihnachtsstern-Kreation auf den Markt kommen«, sagte Geschäftsführer Nils Klemm. »Wenn wir im Jahr 2012 soweit sind, werden wir unserem Ziel, den Ansprüchen auf dem weltweiten Zierpflanzenmarkt gerecht zu werden, ein großes Stück näher gekommen sein.« Am Erfolg des Unternehmens habe die BioRegio STERN Management GmbH, die die Entwicklung von Anfang an gefördert habe, erheblichen Anteil.

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