04.09.2009 | Pressemitteilung

BioRegio STERN baut Kooperation mit französischem Medizintechnik-Netzwerk auf

Die BioRegion STERN und der Pôle Technologique de Haute-Champagne streben eine deutsch-französische Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Medizintechnik und angrenzenden Bereichen an. Die jeweiligen Kompetenzen sollen zum beiderseitigen Nutzen für die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen gefördert werde.

Der Schritt von der wissensbasierten Forschung in die Anwendung verlangt vermehrt nach internationaler Ausrichtung und Kooperation – darin sind sich die Akteure der BioRegion STERN und des französischen Pôle Technologique de Haute-Champagne, PTHC, einig. Mit ihrem transnationalen Kooperationsprojekt gingen die beiden Regionen erfolgreich aus einem Wettbewerb des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, BMBF, für Clusterkooperationen hervor und werden nun als eines von zehn Projekten gefördert. Ziel ist es, potenzielle Synergien zwischen den bereits bestehenden regionalen Medizintechnik-Netzwerken zu erschließen, um Innovationskraft, Marktchancen und internationale Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten deutschen und französischen Unternehmen zu stärken. Schnittstellen für die Kooperation sehen die BioRegion STERN und der PTHC unter anderem im Bereich der Oberflächenbehandlungen von Metallen und anderen Materialien in der Medizintechnik. Der PTHC, der im Städtedreieck Troyes-Nancy-Dijon die Region der Haute-Champagne umfasst, gilt im Bereich der Herstellung und Oberflächenbearbeitung für medizintechnische Produkte als Frankreichs erste Adresse und hat im vergangenen Jahr ein Cluster für »Prosthesis and Medical Devices« – kurz: Pro+MeD – gegründet. Damit wurde dem großen Forschungs- und Entwicklungspotenzial Rechnung getragen, das sich aus dem überdurchschnittlichen Wachstum des Medizintechnikmarktes ergeben hat. Insgesamt sind 35 Unternehmen – darunter international bekannte Firmen wie GreatBatch Medical, Marle und Aesculap-France, Institutionen der Medizintechnik wie das Regionale Center für Innovation und Technologietransfer für Materialien, Beschichtung und Oberflächenbehandlung (CRITT-MDTS) und Ingenieurschulen wie die Technische Universität von Troyes (UTT) – am Pro+MeD-Cluster beteiligt. Sie beschäftigen sich beispielsweise mit der Neuentwicklung und Oberflächenbehandlung von Prothesen zur Erhöhung der Nutzungsdauer oder der Rückverfolgung des Einsatzes medizintechnischer Instrumente mittels RFID-Chips zur Verringerung von Risiken im OP über die gesamte Produktlebensdauer. An diesen Themen ist auch die BioRegion STERN, die die Städte und Regionen Stuttgart, Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Neckar-Alb umfasst, als Kompetenznetz für Biotechnologie und Medizintechnik interessiert. Rund 90 Biotechnologie- und 120 Medizintechnikunternehmen sind in dem erfolgreichen Netzwerk mit drei Universitäten und zahlreichen Forschungseinrichtungen – darunter das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut in Reutlingen, das Fraunhofer Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik und das Max-Planck-Institut für Metallforschung – verbunden und bilden so die Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Biologisierung der Medizintechnik durch die Verknüpfung innovativer biotechnologischer Anwendungen mit klassischen medizintechnischen Produkten. Zu den herausragenden Kompetenzbereichen der BioRegion STERN zählen unter anderem Instrumente für minimal-invasive Eingriffe, Retina-Implantate, arzneimittelbeschichtete Gefäßprothesen sowie künstliche Gewebe und Organe.»Wir sehen in der interregionalen Zusammenarbeit das Potenzial, fachspezifisches Know-how auszutauschen und gegenseitig von den Stärken des Partners zu profitieren, um das Wissen zum Nutzen aller in zukunftsorientierte Produkte umzusetzen«, erklärt Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH.

Durch die deutsch-französische Kooperation soll aber nicht nur die Entwicklung und Vermarktung neuer biomedizintechnischer Produkte oder Therapien gefördert werden. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, in den beiden Regionen neben der Zusammenarbeit von Unternehmen auch die enge Kooperation von Forschungsinstitutionen zu fördern. »Die BioRegion STERN und der Pôle Technologique de Haute-Champagne überschneiden und ergänzen sich in vielen wesentlichen Bereichen, unsere Zusammenarbeit wird zu einer Win-win-Situation für beide Netzwerke führen«, ist sich Dr. Ing. Régis Flot, Präsident der Association pour le Pôle Technologique de Haute-Champagne, sicher. Durch die gegenseitige Ergänzung, den Transfer von Wissen und die intensive Vernetzung versprechen sich die Akteure einen erheblichen Mehrwert für die europäischen Medizintechnikmärkte – insbesondere im Wettbewerb mit fernöstlichen Unternehmen. Bereits im Herbst 2009 sollen, unter anderem im Rahmen von Business Roundtables in Frankreich und Deutschland, erste Unternehmenspräsentationen und Kooperationsgespräche stattfinden – damit aus dem Zusammenkommen möglichst schnell eine erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit wird.
Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollten sich direkt an die BioRegio STERN Management GmbH wenden.

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