Science2Start-Tour 2025: Besuch bei den Gewinnerteams
Auch nach dem Wettbewerb bleibt der Kontakt bestehen: Gestern besuchte die BioRegio STERN Management GmbH gemeinsam mit der Kanzlei VÖLKER & Partner Rechtsanwälte mbB die Gewinnerteams des diesjährigen Science2Start-Ideenwettbewerbs. Ziel der jährlichen Besuchstour ist es, den Austausch mit den Preisträgern fortzuführen, Einblicke in die Fortschritte ihrer Projekte zu gewinnen und zu erfahren, wie sich die prämierten Ideen weiterentwickeln.
Mit dabei waren Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH und Projekt- und Technologietransfermanagerin Rahel Bleis. Von VÖLKER & Partner nahmen Dr. Ulrike Brucklacher, Dr. Christian Lindemann und Dr. Gerrit Hötzel teil – sie überreichten den Preisträgern traditionell eine Torte sowie den symbolischen Gutschein für fünf kostenlose anwaltliche Beratungsstunden, die allen Science2Start-Gewinnern zur Verfügung stehen.
Die Tour führte in diesem Jahr nach Reutlingen, Tübingen und Stuttgart – drei Stationen, die eindrucksvoll zeigen, wie vielfältig und zukunftsweisend die Innovationslandschaft der Region ist.
Erste Station: PoreForge in Reutlingen – Nanoporen als Schlüssel für die Proteinanalyse
V.l.n.r.: Rahel Bleis, Dr. Ulrike Brucklacher, Dr. Peter D. Jones, Dr. Christian Lindemann, Dr. Klaus Eichenberg
/ Copyright: Rahel Bleis / BioRegio STERN Management GmbHDas Team um Dr. Peter D. Jones, Teresa Tang und Michael Mierzejewski vom NMI Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut in Reutlingen sicherte sich beim Science2Start-Wettbewerb den zweiten Platz.
Mit PoreForge entwickelt das Team eine Technologie für die Einzelmolekülsensorik auf Basis von Festkörper-Nanoporen. Diese winzigen Poren in Halbleitermaterialien ermöglichen die markierungsfreie Analyse einzelner Proteine – kompakt, präzise und potenziell skalierbar.
Da bisher keine ausreichende Verfügbarkeit präziser Nanoporen-Sensoren besteht, schafft PoreForge Abhilfe: Mithilfe neuartiger Nanofabrikationswerkzeuge können Chips schneller und kostengünstiger hergestellt werden. Das Team arbeitet daran, die Nanoporendichte pro Chip zu erhöhen, um die Signalqualität und den Durchsatz weiter zu verbessern. Der Besuch zeigte deutlich: Die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Materialwissenschaft und Biotechnologie schreitet mit großem Engagement voran.
Zweite Station: Helios2D in Tübingen – Massenspektrometrie trifft lebende Zellen
V.l.n.r.: Dr. Christian Lindemann, Rahel Bleis, Dr. Timm Schäfle, Dr. Ulrike Brucklacher, Dr. Klaus Eichenberg
/ Copyright: Rahel Bleis / BioRegio STERN Management GmbHIn Tübingen präsentierte Dr. Timm Schäfle vom Institut für Organische Chemie der Eberhard Karls Universität Tübingen seine Forschung zu Helios2D, die beim Wettbewerb mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde.
Seine zellschonende Methode erlaubt erstmals, lebende Zellen massenspektrometrisch zu untersuchen, ohne sie dabei zu zerstören. Auf Basis eines kalten Helium-Plasmas können so zeitaufgelöste Analysen des Stoffwechsels über mehrere Tage hinweg durchgeführt werden – ein bedeutender Fortschritt für die Wirkstoffforschung und Zellbiologie.
Aktuell wird das Projekt im Rahmen des Innovation Grant Förderprogramms der Universität Tübingen weiterentwickelt. Beim Besuch wurde deutlich: Das Potenzial dieser Technologie, neue therapeutische Ansätze zu identifizieren, ist enorm – und die Begeisterung des Forschers spürbar.
Dritte Station: EndoSurge in Stuttgart – Präzision und KI im Herzkatheter
Den Abschluss bildete das Stuttgarter Team EndoSurge um Dr. Martin Phelan, Lisa Stuch und Siddhant Kadwe vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme. Ihr MRT-kompatibles Kathetersystem mit robotischer Steuerung und künstlicher Intelligenz, das sie auf den dritten Platz brachte, könnte künftig die Behandlung von Herzrhythmusstörungen revolutionieren.
Das sogenannte MERLIN-System nutzt das Magnetfeld eines MRT-Geräts nicht nur zur präzisen Bildgebung, sondern auch aktiv zur Steuerung der Katheterspitze. Durch eine intelligente Teleoperationsarchitektur können Eingriffe künftig aus der Ferne durchgeführt werden – ein Ansatz, der Fachwissen unabhängig vom Standort verfügbar machen könnte.
Beim Gespräch zeigte sich, wie konsequent das Team den Weg von der Grundlagenforschung hin zu einer klinisch nutzbaren Technologie verfolgt.
Dr. Phelan
/ Copyright: Rahel Bleis / BioRegio STERN Management GmbHV.l.n.r.: Dr. Klaus Eichenberg, Dr. Martin Phelan, Dr. Christian Lindemann, Dr. Gerrit Hötzel
/ Copyright: Rahel Bleis / BioRegio STERN Management GmbHKontinuität, Austausch und Begeisterung
Die Science2Start-Besuche machen jedes Jahr aufs Neue deutlich, wie wichtig der persönliche Austausch über den Wettbewerb hinaus ist. Viele der prämierten Ideen entstehen in der Grundlagenforschung – aber erst durch kontinuierliche Begleitung, gezielte Unterstützung und interdisziplinäre Vernetzung entsteht daraus Innovation, die Wirkung entfaltet. Mit Kuchen, guten Gesprächen und spannenden Einblicken in drei herausragende Projekte endete die Tour – und macht Vorfreude auf die nächste „Generation“ von Ideen, die bei Science2Start 2026 entstehen wird.
Für weitere Informationen ber den Science2Start Ideenwettbewerb schauen Sie gerne HIER vorbei.
BioRegio STERN Management GmbH