ITV Denkendorf und Bode Chemie: Kooperationsvertrag unterzeichnet
Das ITV Denkendorf und die BODE Chemie GmbH haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Er sieht unter anderem eine engere Zusammenarbeit im Bereich Desinfektion vor, um gemeinsam an Lösungen zur Optimierung für den Anwender zu arbeiten. Für die Flächendesinfektion mit wirkstoffbelegten Einmal-Wischtüchern wird das ITV für BODE Untersuchungs-, Forschungs- und/oder Entwicklungsleistungen übernehmen.
BODE Chemie ist einer der führenden Hersteller in Europa auf dem Gebiet der Desinfektion, Reinigung, Pflege und Hautantiseptik am Standort Hamburg-Stellingen. Seit 2009 ist BODE ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der PAUL HARTMANN AG, Heidenheim. Die Hauptkompetenzen des Prüflabors für Technische Textilien am ITV liegen in der Bestimmung von Materialeigenschaften Technischer Textilien und Verbundwerkstoffen sowie in der Analyse von Schadensfällen. Für die Aufgaben stehen eine Vielzahl akkreditierter Prüfungen, wie mechanisch-technologische, thermische, biophysiologische und chemische Analysen zur Verfügung. Dazu gehören auch anwendungsorientierte Prüfungen nach Vorgaben, wie sie für die Kooperation mit BODE benötigt werden. Beide Partner kennen sich bereits seit einigen Jahren und arbeiten projektweise seit 2011 zusammen.
Ziele der Kooperation
In enger Kooperation soll die Optimierung wirkstoffbelegter Einmal-Wischtücher zur Flächendesinfektion vorangetrieben werden. Wichtige Einflussfaktoren auf die Desinfektionsleistung wie die eingesetzten Vliesprodukte als auch die Art und Menge der Desinfektionsmittel werden hierfür gemeinsam in den Blick genommen. Um die Einflussfaktoren sicher bewerten zu können, hat das ITV Prüflabor unter Leitung von Matthias Schweins in einem ersten Schritt eine standardisierte Prüfmethode entwickelt. Die maximale Flächenleistung definiert sich mit dem Abbruch des Flüssigkeitsfilms, wodurch die Benetzung nicht mehr gewährleistetet ist. Die Strecke wird vermessen und auf die Fläche hochgerechnet. Bei der Materialanalyse der Tücher werden Flächenmasse und Flüssigkeitsgehalt in Korrelation gebracht.
Bei ersten Versuchsreihen wurden reine Polyestervliese mit Cellulosefasermischungen verglichen und alkoholhaltige als auch alkoholfreie Wirkstofflösungen getestet. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Flächenleistung: Wischtücher mit alkoholfreien (wässrigen) Lösungen erreichten eine höhere Flächenleistungen, Polyester eignete sich für die Wischtücher besser als Cellulosefasermischungen. Die standardisierte Prüfung verschiedener Wischtuchvarianten lohnt sich also, um gesicherte Erkenntnisse über die Desinfektionskraft der Einmal-Wischtücher zu erhalten und die Einflussfaktoren wie Wirkstoffbasis, Art und Größe des Tuchmaterials sowie Flüssigkeitsgehalt systematisch zu optimieren.