12.04.2016 | News

Curetis veröffentlicht Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 und gibt Ausblick für 2016

Erfolgreicher Börsengang an Euronext Amsterdam und Euronext Brüssel bringt Kapitalzufuhr von EUR 44,3 Mio. Konsequenter Ausbau der weltweiten Kommerzialisierung bietet gute Ausgangsbasis für zukünftiges Wachstum.

Curetis N.V. (das "Unternehmen" und, zusammen mit Curetis GmbH, "Curetis"), ein Entwickler von neuartigen molekulardiagnostischen Lösungen, gab heute den Jahresabschluss für das am 31.12.2015 abgelaufene Geschäftsjahr sowie einen Ausblick für das laufende Jahr 2016 bekannt:

Operative Meilensteine 2015

EUR 44,3 Millionen eingeworbenes Kapital durch erfolgreichen Börsengang an der Euronext Amsterdam und Euronext Brüssel (inkl. Ausübung der Mehrzuteilungsoption). Deutliche Stärkung der kommerziellen Aktivitäten durch Ernennung von Dr. Achim Plum zum Chief Commercial Officer und Ausweitung der direkten Vertriebskanäle über die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) hinaus auf Großbritannien, Frankreich und die Benelux-Staaten. Marketing- und Vertriebsteam auf 12 Mitarbeiter erweitert, um Direktvertrieb, Marketing und Business Development auszubauen. Zugang zu wichtigen asiatischen Märkten durch Partnerschaften mit Beijing Clear Biotech (BCB) für China, Hong Kong und Taiwan sowie mit Acumen (Singapur) für Südostasien (u.a. Singapur, Malaysia, Thailand und Indonesien). Deutlicher Ausbau der installierten Unyvero Analyzer auf 103 Stück zum Jahresende 2015, ein Anstieg um 78% verglichen mit 58 Stück zum Jahresende 2014. Partnerschaft mit einer Pharmafirma im Rahmen einer klinischen Phase III Studie mit dem Wirkstoff Amikacin. In dieser Studie wird Unyvero zur Identifikation von Pathogenen und der Patienteninklusion an verschiedenen Studienstandorten in Europa eingesetzt.

Finanzielle Meilensteine 2015

Umsatz: EUR 2,1 Millionen (2014: EUR 0,3 Millionen). Ausgaben: insgesamt EUR 14,3 Millionen Kosten des Umsatzes, Vertriebskosten, administrative Ausgaben sowie Forschungs-und Entwicklungskosten (2014: EUR 10,5 Millionen). Die Erhöhung basiert überwiegend auf der Neubewertung von sog. Phantom Stock Options (PSOs). Operativer Verlust: EUR 12,1 Millionen (2014: EUR 10,1 Millionen). Jahresgewinn / Jahresverlust: EUR 13,8 Millionen (2014: Jahresverlust von EUR 12,4 Millionen). Die Differenz beruhte insbesondere auf Finanzerträgen in Höhe von insgesamt EUR 25,9 Millionen netto, die vorwiegend durch einen einmaligen Buchungsvorgang nach IRFS in Bezug auf die Bewertung der Vorzugs- und Stammaktien der Curetis AG zustande kamen, der durch die gesellschaftsrechtliche Reorganisation des Unternehmens ausgelöst wurde. Zahlungsmittel & Zahlungsmitteläquivalente: EUR 46,1 Millionen zum 31. Dezember 2015 (31. Dezember 2014: EUR 3,0 Millionen). Netto-Zahlungsmittelverbrauch durch operative Geschäftstätigkeit: EUR 8,5 Million (2014: EUR 7,4 Millionen) Netto-Zahlungsmittelverbrauch durch Investitionstätigkeit: EUR 1,1 Millionen (2014: EUR 1,6 Million).

Erwartete Meilensteine

Nach aktuellen Prognosen und Expansionsplänen erwartet Curetis, dass die Zahl der installierten Unyvero Geräte auf 150 bis 200 Systeme ansteigt. Damit sollen im Lauf des Jahres weltweit 50 bis 100 neue Unyvero Analyzer installiert werden. Curetis wird das Portfolio der Unyvero Lösung um verschiedene neue Anwendungskartuschen erweitern und die Entwicklungspipeline in den Jahren 2016 und 2017 weiter stärken. Während der ECCMID 2016 hat das Unternehmen seine Unyvero BCU (Blutkultur) Kartusche als CE-IVD-gekennzeichnetes Produkt in Europa eingeführt. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen Mitte 2016 die Markteinführung der zweiten Generation seiner ITI (Implantat- und Gewebeinfektionen) Anwendungskartusche. Gegen Ende 2016 plant das Unternehmen den Abschluss der Produktentwicklung für eine IAI Panel (intra-abdominale Infektionen) Kartusche und gegen Ende 2017 die Entwicklung einer Sepsis Host Response Anwendungskartusche. Curetis geht davon aus, dass sich die klinische Studie in den USA im Laufe des Jahres 2016 abgeschlossen wird. Mit mehr als 1.600 Patientenproben, die Ende März in die Studie eingeschlossen und erfolgreich getestet waren, ist das Unternehmen überzeugt, dass der Einschluss in die Studie Mitte des Jahres abgeschlossen werden kann und dass ein Antrag auf Freigabe durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA in der zweiten Jahreshälfte 2016 eingereicht werden kann. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Freigabe seiner Unyvero LRT55 Kartusche durch die FDA in der ersten Jahreshälfte 2017 zu erhalten, vorausgesetzt, dass die FDA-Studie 2016 erfolgreich abgeschlossen werden kann. In Zusammenhang mit der Freigabe durch die FDA beabsichtigt das Unternehmen, eine eigene direkte Marketing- und Vertriebsorganisation in den USA aufzubauen. Dafür soll in der zweiten Jahreshälfte 2016 mit dem Aufbau eines Kernteams begonnen werden. Die Personalsuche nach einem Geschäftsführer in den USA läuft bereits. Das Unternehmen geht davon aus, dass sein Partner BCB bis Anfang 2017 den Abschluss der CFDA-Studie in China anstrebt. BCB hat sich zum Ziel gesetzt, 2017 die Freigabe der chinesischen Zulassungsbehörde CFDA zu erhalten und danach mit der Vermarktung in China zu beginnen. Die kommerziellen Aktivitäten in Hong Kong und Taiwan, die unabhängig von der Zulassung durch die CFDA sind, laufen bereits, so dass bereits im Jahr 2016 mit ersten Installationen von Unyvero-Geräten in großen Krankenhäusern gerechnet wird.

Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von Curetis, erklärte zu den Jahresergebnissen 2015: "Das Jahr 2015 war für Curetis besonders erfolgreich. Wir verfolgen eine dreigleisige Strategie, die darauf beruht, die kommerzielle Präsenz von Curetis in Europa weiter auszubauen, die eigene direkte Vertriebspräsenz in den USA aufzubauen und die Entwicklung der Unyvero-Produktpipeline weiter voranzutreiben. Dadurch waren wir in der Lage, das Volumen unseres Börsengangs im November 2015 um mehr als 50% der ursprünglichen Zielgröße zu erhöhen. 2015 und auch 2016 haben wir mit der Umsetzung unserer strategischen Pläne und der Weiterentwicklung unserer Kapitalmarktpositionierung begonnen und richten uns dabei nach den Zielvorgaben, die wir während unseres Börsengangs kommuniziert haben. Wichtige Ergänzungen unseres kommerziellen Teams sind bereits erfolgt und wir beabsichtigen, unsere Vertriebs- und Marketingkapazitäten weiter auszubauen. Mit einer soliden Cash Position von mehr als 46 Millionen Euro zu Beginn des Jahres 2016 sind wir sehr gut aufgestellt, um unsere Pläne weiterhin konsequent umsetzen zu können - sowohl in diesem Jahr als auch in der Zukunft."

"Curetis nimmt allmählich mehr und mehr Einfluss darauf, wie schwer erkrankte Patienten mit Infektionskrankheiten in Krankenhäusern diagnostiziert und mit Antibiotika behandelt werden", ergänzte Oliver Schacht. "Unyvero fördert die personalisierte Medizin und erlaubt es Klinikern, bei Patienten in lebensbedrohlichen Situationen rationale Behandlungsentscheidungen für den Einsatz von Antibiotika zu treffen."

Für das am 31. Dezember 2015 endende Geschäftsjahr betrugen die Umsätze EUR 2,1 Millionen - ein deutlicher Anstieg gegenüber den Umsätzen des Vorjahres 2014, die sich auf knapp 0,3 Millionen beliefen. Der starke Umsatzanstieg beruhte vorwiegend auf dem 78%igen Anstieg der Anzahl der installierten Unyvero Analyzer, die zum Jahresende 2015 bei 103 Stück lagen (Jahresende 2014: 58 Stück).

Der Bruttoverlust für das Jahr belief sich auf insgesamt EUR 0.07 Milionen verglichen mit einem Bruttoverlust von EUR 0,37 Millionen für 2014. Der Bruttoverlust resultierte vorwiegend aus signifikanten Umsätzen aus Verkäufen des Unyvero-Systems, die mit sehr geringen oder gar keinen Margen einhergingen. Darüber hinaus trugen Rabatte für Unyvero-Kartuschen, die an Vertriebspartner für klinische Studien verkauft worden sind, zum Bruttoverlust bei. Außerdem beinhalten die Kosten des Umsatzes für Unyvero-Kartuschen nach IRFS immer noch signifikante Anteile an Leerkosten für bisher ungenutzten Kapazitäten, die für die zukünftige Erhöhung der Produktionskapazitäten bereitgehalten werden. Die Rohertragsquote für das Jahr 2015 betrug -3,5%, verglichen mit einer Rohertragsquote von -134% für 2014.

Der operative Verlust belief sich 2015 auf insgesamt EUR 12,1 Millionen, verglichen mit EUR 10,1 Millionen im Jahr 2014. Die Steigerung des operativen Verlusts lag hauptsächlich an der verstärkten kommerziellen Expansion des Unternehmens und an einem Bewertungsanstieg der Phantom Stock Options (PSOs) im Zusammenhang mit dem IPO.

Der Nettogewinn für das Jahr 2015 betrug EUR 13,8 Millionen, verglichen mit einem Nettoverlust von EUR 12,4 Million für 2014. Der Nettogewinn 2015 beinhaltet Finanzerträge in Höhe von EUR 25,9 Millionen netto, die vorwiegend durch einen einmaligen Buchungsvorgang nach IRFS in Bezug auf die Bewertung der Vorzugs- und Stammaktien der Curetis AG zustande kamen, der durch die rechtliche Reorganisation des Unternehmens ausgelöst wurde.

Zum Jahresende 2016 rechnet das Unternehmen mit liquiden Mitteln in Höhe von ungefähr EUR 31 bis 32 Million an Kassenbeständen und einem Nettobarmittelverbrauch von EUR 14 bis 15 Millionen für alle operativen und Investitionstätigkeiten im Lauf des Jahres.