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09/13/2017 | News

MGI und Curetis kooperieren auf dem Gebiet NGS-basierter Diagnostik für Infektionskrankheiten

Umfassende Kooperation zur Entwicklung eines gezielten Next-Generation Sequencing Assays für mikrobielle Infektionen. Integrierter Laborprozess mit Geräten von MGI und Curetis zum Testen nativer Proben. Curetis Tochtergesellschaft Ares Genetics liefert Assay Design und App zur Dateninterpretation.

Curetis N.V. (das "Unternehmen" und, zusammen mit Curetis GmbH, "Curetis"), ein Entwickler von neuartigen molekulardiagnostischen Lösungen, und MGI, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der BGI Gruppe, eines der weltweit führenden Zentren zur Genomsequenzierung mit Sitz in Shenzhen, Guangdong, Volksrepublik China, gaben heute die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) für eine umfassende Kooperation zur Entwicklung eines Next-Generation Sequencing (NGS) IVD Assays für mikrobielle Infektionen bekannt.

Der Assay wird ein breites Panel von Pathogenen und genetischen Antibiotikaresistenzmarkern umfassen und soll ein vielfältiges Spektrum nativer Patientenproben verarbeiten können. Der geplante Arbeitsprozess im Labor wird den Unyvero L4 Lysator von Curetis mit MGIs SP100 Sample Preparation System und MGISeq NGS Sequencern verbinden, um eine vollautomatisierte Lyse, DNA-Extraktion, sowie NGS-Library-Erstellung und –Sequenzierung zu ermöglichen. Möglich ist auch die Entwicklung eines voll integrierten Arbeitsplatzsystems. Die NGS-Daten werden von einer App interpretiert, die Krankheitserreger und deren genetische Resistenzmarker identifiziert. Die App ist Teil der Analysesoftware und wird von der Ares Genetics GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Curetis GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, entwickelt werden. Der Assay wird zuerst von MGI in der Volksrepublik China, Hongkong und Macau und danach möglicherweise von Curetis in anderen Regionen vermarktet werden. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.

Gemäß der Vereinbarung soll MGI für die Integration von Instrumenten und Nachweis-Chemie verantwortlich sein, einen automatisierten Laborprozess entwickeln und den gezielten NGS-Assay herstellen. MGI wird auch die Validierung des Assays und die erforderlichen Zulassungsschritte verantworten. Curetis und Ares Genetics werden ihre Expertise hinsichtlich Probenvorbereitung sowie Panel- und NGS-Assay-Design auf Grundlage der GEAR (GEnetic Antibiotic Resistance and Susceptibility) Datenbank einbringen. Ares wird zudem eine Software entwickeln, um die Anwendung des Assays in der klinischen Routine zu erleichtern. Sie wird die Analyse der NGS-Daten des Assays automatisieren und die Interpretation und Visualisierung der NGS-Daten zu den nachgewiesenen Pathogenen und Antibiotikaresistenzmarkern ermöglichen.

Die Partner werden von Prof. Dr. Andreas Keller vom Zentrum für Bioinformatik der Universität des Saarlands, dem führenden akademischen Partner bei der Entwicklung von GEAR, unterstützt.

Die Kooperationspartner haben zudem im Rahmen des Memorandum of Understanding einen ersten Vertrag geschlossen, um die Verwendbarkeit von MGISeq Sequenzierungsdaten zusammen mit der GEAR-Datenbank zu demonstrieren. Curetis und MGI gehen davon aus, für andere Aspekte der Kooperation weitere Verträge abzuschließen, z.B. über die Integration von Hardware und Chemie, OEM Produktion und Lieferung, Design von Panel und Assays, Lizenzierung und Vertrieb.

"Die geplante Kooperation ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich GEAR in Kombination mit den Lösungen und der Expertise von Curetis in der molekularen Mikrobiologie nutzen lässt", sagte Dr. Achim Plum, CBO von Curetis und einer der beiden Geschäftsführer von Ares Genetics. "Die Synergien mit MGI werden uns zu einem Vorreiter für NGS-basierte In vitro-Diagnostika bei schweren mikrobiellen Infektionen machen." Er fügte hinzu, dass Ares auch Gespräche mit anderen Unternehmen führt. "Die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit ist eine von mehreren Möglichkeiten, das außerordentliche Potenzial von GEAR zu realisieren."

“NGS bietet die einzigartige Möglichkeit, die zunehmend komplizierter werdenden Resistenzmuster von mikrobiellen Krankheitserregern mithilfe eines einzelnen Tests aufzuschlüsseln. Das erfordert jedoch die intelligente Interpretation der Daten und Unterstützung bei den klinischen Entscheidungen. Die Sequenzierungstechnologie von BGI erlaubt es in Kombination mit der GEAR Datenbank, aus der NGS-Technologie bedeutsame diagnostische Anwendungen für komplexe mikrobielle Infektionen zu entwickeln. Ich freue mich daher sehr, die beiden Unternehmen bei ihren Bemühungen zu unterstützten“, sagte Prof. Dr. Andreas Keller.

“Die NGS-basierte Diagnostik von Pathogenen und Resistenzen wird zunehmend praxisreif“, sagte Dr. Andreas Posch, ebenfalls Geschäftsführer von Ares Genetics. "Der Schlüssel dazu sind Panel-Design und Dateninterpretation, und hier kommt die enorme Datensammlung von GEAR und die Bioinformatik-Expertise von Ares Genetics ins Spiel. Es ist unser Ziel, die nächste Generation molekularer mikrobieller Diagnostik zu entwickeln.“

“NGS dominiert heute die Sequenzierung in der Genomforschung”, sagte Dr. Hui Jiang, COO von MGI, “Die Technologie findet allerdings auch zunehmend ihren Weg in die klinische Praxis, zum Beispiel beim pränatalen Screening und in der Krebsdiagnostik. Für die Erforschung von Infektionskrankheiten ist sie bereits eine Schlüsseltechnologie. Ihre einzigartigen Eigenschaften, die technologischen Fortschritte, die Integration der Arbeitsschritte und die Automatisierung ebenso wie ihre Erschwinglichkeit machen sie jetzt auch zunehmend interessant für die klinische Diagnostik von Infektionskrankheiten. MGI hat die Absicht, ein Vorreiter auf diesem Gebiet zu werden und freut sich sehr darauf, mit der Curetis-Gruppe zusammenzuarbeiten.“

Source:
http://www.curetis.com/