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Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Tübingen

Professorin Dr. Michela Deleidi - Juniorprofessur für Molekulare Mechanismen der Neurodegeneration (Medizinische Fakultät)

Einige Professorinnen und Professoren, die zuvor an anderen Universitäten gelehrt und geforscht haben, wechselten aktuell an die Universität Tübingen. Andere in Tübingen bereits bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden neu auf eine Professur an der hiesigen Universität berufen. Eine Kurzvorstellung in alphabetischer Reihenfolge:

Die Neurologin Dr. Michela Deleidi übernimmt zum Wintersemester 2016/2017 eine Juniorprofessur für Molekulare Mechanismen der Neurodegeneration an der Medizinischen Fakultät. Deleidi sucht nach Strategien zur Früherkennung und individualisierten Behandlung der Parkinson-Krankheit. Sie möchte Stammzellen von Parkinson-Patienten nutzen und untersuchen, wie das Immunsystem und die Kraftwerke der menschlichen Zellen, die Mitochondrien, dabei interagieren. Das soll Informationen darüber liefern, welche Rolle Entzündungen bei der Entwicklung von Parkinson spielen.

Michela Deleidi studierte Medizin und Neurologie an der Medizinischen Hochschule Vita-Salute in Mailand, Italien. Ihr Forschungsinteresse konzentrierte sich zunächst auf die Rolle von Entzündungen bei neurologischen Störungen. Später wurde sie auf die Stammzelltherapie bei neurodegenerativen Erkrankungen aufmerksam. Um in diesem Feld zu arbeiten, wechselte sie direkt nach ihrer klinischen Ausbildung in Neurologie an die Harvard Medical School, USA. Seit 2011 arbeitet Deleidi in Tübingen. Sie hatte ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und war in der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Neurodegenerative Erkrankungen an der Universität Tübingen tätig. Sie hat außerdem an der Graduate School of Cellular and Molecular Neuroscience in Tübingen promoviert. Seit Ende vergangenen Jahres leitet sie eine Helmholtz-Nachwuchsgruppe am Tübinger Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen der Helmholtz-Gemeinschaft.

Professor Dr. Volker Franz - Professur für Experimentelle Kognitionswissenschaft (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Professor Dr. Volker Franz (geb. 1966) hat seit Februar 2016 die Professur für Experimentelle Kognitionswissenschaft an der Universität Tübingen inne. Unter anderem erforscht er, wie Menschen sensorische Informationen (zum Beispiel das visuelle Abbild eines Objekts auf der Retina im Auge) verarbeiten und wie sie diese Informationen verwenden, um motorische Handlungen zu steuern. Jede Handlung führt dann wiederum zu einer Änderung der sensorischen Informationen, sodass sich eine „Wahrnehmungs-Handlungsschleife“ ergibt. Diese Forschung ist relevant für das grundlegende Verständnis der biologischen Informationsverarbeitung, für die Interpretation der Besonderheiten neuropsychologischer Patienten und für die Gestaltung von Mensch-Maschine-Interaktionen. Zudem untersucht Volker Franz methodische und statistische Fragestellungen, um methodische Herangehensweisen in der Kognitionsforschung zu verbessern, Fehlschlüsse zu verhindern und belastbarere Erkenntnisse zu gewinnen.

Volker Franz hat Psychologie und Physik an der Universität Konstanz studiert und wurde an der Ruhr-Universität Bochum sowie am Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik promoviert. Er habilitierte sich 2005 an der Universität Gießen zum Thema „Informationsverarbeitungsprozesse in Wahrnehmung & Handlung“. Nach Forschungsaufenthalten an der University of Washington in Seattle, USA, wurde er 2010 zum Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Hamburg berufen.

Professor Dr. Thorsten Stafforst - Heisenberg-Professur für Nukleinsäurebiochemie (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Dr. Thorsten Stafforst (geb. 1978) wurde zum 1. Mai 2016 auf eine Heisenberg-Professur für Nukleinsäurebiochemie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät berufen. Er ist bereits seit 2011 Leiter einer Nachwuchsforschergruppe am Interfakultären Institut für Biochemie der Universität Tübingen. In dieser Funktion warb er 2015 mit seinem Projekt „Site-directed RNA Editing to Manipulate RNA and Protein Function“ (RNArepair) erfolgreich einen ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats ein. Ziel seiner Forschung ist es, mit gezielten Veränderungen von RNA-Informationen Mutationen in einzelnen Genen auszulösen, um so bestimmte Krankheiten besser beobachten oder sogar therapieren zu können.

Thorsten Stafforst studierte von 1997 bis 2002 Chemie an der Universität Göttingen. 2005 promovierte er dort zum Thema „ Ladungstransfer in Nukleinsäuren“. Er blieb bis 2006 als Postdoktorand an der Universität Göttingen, anschließend forschte er bis 2011 als Leopoldina-Fellow an der ETH Zürich auf dem Gebiet der Chemischen Biologie.

Professor Dr. Harald Staiger - Professur für Pharmakogenetik des Typ 2-Diabetes (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Professor Dr. Harald Staiger (geb. 1967) hat seit Mai 2016 eine Professur für Pharmakogenetik des Typ 2-Diabetes im Fachbereich Pharmazie und Biochemie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät inne. Gleichzeitig leitet er die Abteilung Translationale Diabetologie am Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen sowie eine gleichnamige Arbeitsgruppe am Institut für Experimentelle Genetik des Helmholtz Zentrums München. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere den genetischen Einflüssen bei Diabetes-Patienten auf die Wirkung von Arzneimitteln.

Harald Staiger studierte von 1988 bis 1993 Biologie an der Universität Regensburg und absolvierte dort anschließend bis 1998 ein Promotionsstudium am Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie. Danach war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Aachen tätig, bevor er 2001 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Universitätsklinikum Tübingen (UKT) wechselte. 2007 erfolgte seine Habilitation im Bereich der molekularen Medizin. Seit 2007 leitet er am UKT eine Forschungsgruppe, die sich unter anderem mit genetischen Untersuchungen zur Insulinresistenz und Insulinsekretionsstörung befasst.

Professor Dr. Martin Walter - Professur für Biomedizinische Bildanalyse in der Psychiatrie (Medizinische Fakultät)

Professor Dr. Martin Walter (geb. 1978) hat zum Sommersemester 2016 eine Professur für Biomedizinische Bildanalyse in der Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen übernommen. Martin Walter ist spezialisiert auf Therapieresistenzen, insbesondere bei affektiven Störungen, bei denen es zu Abweichungen in Stimmungslage und Antrieb der Patienten kommt – etwa bei einer Depression, Manie oder einer bipolaren Störung. Er erforscht, wie solche affektiven Störungen mittels Hirnbildgebung durch Magnetresonanztechnologien untersucht werden können.

Martin Walter studierte von 1999 bis 2006 Humanmedizin und Philosophie an den Universitäten Magdeburg und Lyon. Anschließend promovierte an der Universität Magdeburg über spezifische Hirnprozesse sexueller Verarbeitung bei gesunden und pädophilen Patienten. Seine klinische Ausbildung zum Psychiater und Psychotherapeuten absolvierte er ebenfalls in Magdeburg, sie führte ihn darüber hinaus aber auch nach Kansas City und Zürich. 2008 gründete er das Clinical Affective Neuroimaging Laboratory (CANLAB) an der Schnittstelle zwischen der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg. Seit 2011 leitete er eine eigene Arbeitsgruppe zur Neuropsychiatrie am Leibniz-Institut für Neurobiologie. Er habilitierte sich 2012 zum Thema „Die Bedeutung von pathologischen Ruhezuständen und deren funktionelle wie zellulär-metabolische Korrelate für die gestörte Verarbeitung positiver Reize bei Depressiven“.

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Professorin Dr. Michela Deleidi.

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Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
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Professor Dr. Volker Franz.

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Foto: privat
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Professor Dr. Thorsten Stafforst.

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Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
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Professor Dr. Harald Staiger.

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Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
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Professor Dr. Martin Walter.

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Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
Source:
http://www.uni-tuebingen.de/aktuell