Ein Urologe, der seinen Patienten in die Augen schaut

(Stuttgart/Tübingen) – Prof. Dr. Dr. h. c. Arnulf Stenzl war 21 Jahre lang Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ist in Fachkreisen als international renommierte Autorität auf dem Gebiet der Behandlung von Blasen- und Prostatakrebs sowie der rekonstruktiven Urologie bekannt. Als Forscher engagiert er sich aktuell in einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), er hält das Patent für eine Vorrichtung zur Behandlung von Harninkontinenz. Weil er als Generalsekretär der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) deren 19.000 Mitglieder optimal vertreten will, ist er nach wie vor als Mediziner im OP der Urologie des Diakonie-Klinikums Stuttgart tätig. Wenn er sich entspannen möchte, steigt der 68-Jährige aufs Rennrad – und fährt vorzugsweise bergauf.

Prof. Stenzl steht im Operationssaal und hält das BioRegio STERN-Logo in Brusthöhe vor seinen Körper.

Prof. Dr. Dr. h. c. Arnulf Stenzl, Urologe und Forscher.

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Es überrascht ein bisschen, dass dieser drahtige Mann gleich nach den Süßigkeiten greift. Aber Prof. Stenzl kommt gerade aus dem OP. „Prostata, Routineeingriff“, erklärt er knapp und ergänzt: „Ich habe untertags oft keine Zeit zum Essen. Weil mir Dinge im Kopf rumgehen, wo das Essen nicht so wichtig ist. Aber manchmal wird der Unterzucker dann schon bemerkbar.“ Prof. Stenzl ist begeisterter Ausdauersportler. Zur Entspannung fährt er schon mal die berühmte Tour-de-France-Etappe auf den Mont Ventoux: 1.594 Höhenmeter auf 20 Kilometer Straße. Auch zu Hause in Tübingen ist er viel mit dem Fahrrad unterwegs, meist allein: „Freitagabend und Samstagfrüh, da bin ich nicht gesellschaftstauglich. Reden macht Spaß, aber irgendwann ist auch Schluss.“ Der Sport ist ihm wichtig – auch für seine Arbeit, denn immer noch steht der 68-Jährige regelmäßig stundenlang am OP-Tisch. 

Nach 21 Jahren als Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wurde Prof. Stenzl im vergangenen September in den „Ruhestand“ verabschiedet. Die Abschiedsvorlesung für den international renommierten Top-Mediziner hielt Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler, der den Urologen nicht nur als Patient schätzen gelernt hatte, wie er in seiner Rede betonte. Aber natürlich ist es für Stenzl undenkbar, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. So folgte er dem Ruf nach Stuttgart in die Urologie des Diakonie-Klinikums. Warum er als ehemaliger Chefarzt Routineeingriffe vornimmt? „Ich bin Generalsekretär der Europäischen Gesellschaft für Urologie mit 19.000 Mitgliedern. Ich kann die nicht vertreten, wenn ich nicht klinisch tätig bin, nur so kann ich sehen was positiv und negativ läuft.“ Mit seinem Status als „Promi-Arzt“ geht er dabei pragmatisch um: „Im klinischen Alltag interessiert das hier niemanden, aber wenn es um Forschungsgelder geht, kann einem ein gewisser Nimbus schon nützlich sein.“

Save-the-date!

Der nächste Workshop „Einschnitte ― Einblicke“ findet live und vor Ort in der Klinischen Anatomie in Tübingen am 26. Juni 2024 statt. 

https://www.bioregio-stern.de/de/termine/einschnitte-einblicke-individualisierte-chirurgie-sensorik-robotik-ki-0

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