18.09.2014 | Pressemitteilung

Stammzellen gegen Rückenschmerzen

Forscherteam aus der BioRegion STERN will Bandscheibenschäden heilen.

Forscher des NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut in Reutlingen wollen degenerative Bandscheibenschäden mit Hilfe von Stammzellen behandeln. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Tübingen UKT und der TETEC Tissue-Engineering Technologies AG entwickeln sie im Rahmen des REGiNA-Projekts der BioRegio STERN Management GmbH ein Verfahren, das patienteneigene Stammzellen zur Reparatur der „Stoßdämpfer“ im Rücken verwendet.

23 Bandscheiben liegen als Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln und verteilen den Druck auf den Rücken gleichmäßig. Bandscheibenschäden können durch Überlastung, Bewegungsmangel und natürlichen Verschleiß im Alter entstehen; andauernde Rückenschmerzen gehen damit einher. Um degenerative Bandscheibenschäden zu reparieren, wollen die Forscher Stammzellen aus dem Knochenmark von Patienten isolieren, um daraus Knorpelzellen zu kultivieren. Da man aus der Bandscheibe selbst nicht immer geeignete Zellen gewinnen kann – weil der Schaden größer sein könnte als der Nutzen – scheint die Stammzelltherapie eine geeignete Alternative zu bieten. Denn Stammzellen können sich – im Gegensatz zu normalen Körperzellen – in verschiedene Zelltypen oder Gewebe ausdifferenzieren. Die differenzierten Zellen können direkt in die Bandscheibe injiziert werden und dort Schäden reparieren.

„Unser Ziel ist es, in den nächsten fünf bis sieben Jahren eine wirksame Therapie mit Stammzellen zu entwickeln“, erklärt Dr. Karin Benz, Projektbetreuerin am NMI Reutlingen. Doch dafür müssen die Forscher zunächst einen praktikablen Weg finden, geeignete Stammzellen zu identifizieren und zu isolieren. „Stammzellen sind faszinierend, eben weil sie viele Möglichkeiten für verschiedenste Therapien im Bereich der Regenerationsmedizin bieten“, erklärt Dr. Karin Benz. „Wir gehen davon aus, dass sie schon bald für Routine-Therapien in der Praxis eingesetzt werden können.“

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