18.05.2004 | Pressemitteilung

Erster Preis für die immatics biotechnologies GmbH aus Tübingen beim CyberOne

Technologischer Vorsprung bei innovativen Immuntherapeutika zur Behandlung von Krebserkrankungen

Die immatics biotechnologies GmbH aus Tübingen, ein im September 2000 gegründetes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von hochspezifischen Arzneimitteln auf Basis von neuen Tumorantigenen spezialisiert hat, erhielt den mit 25.000 Euro dotierten ersten Preis des Innovations- und Businessplan-Wettbewerbs CyberOne 2004. Die Preise im Wert von insgesamt 60.000 Euro wurden am Dienstagabend vor über 550 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in der Stuttgarter L-Bank durch den Minister im Staatministerium Dr. Christoph-E. Palmer und Klaus-Dieter Laidig, Vorstand von Baden-Württemberg: Connected (bwcon) übergeben. 53 junge Unternehmer und Existenzgründer hatten ihre Beiträge für den bwcon:award eingereicht, den bwcon seit 1998 vergibt.

Für immatics Geschäftsführer Dr. Niels Emmerich würdigt die Auszeichnung vor allem die Tatsache, dass das Spin-off Unternehmen der Universität Tübingen mit der Entwicklung von Immuntherapeutika für heute noch unheilbare Krebserkrankungen nicht nur eine innovative Technologie vorantreibt, sondern sich auch einen immensen technologischen Vorsprung erarbeitet hat, der durch Patente abgesichert werden konnte: »Wir freuen uns über den ersten Preis für unser Konzept einer technologischen Plattform zur schnellen Identifizierung und Validierung Hunderter von Peptid-Antigenen aus menschlichem Tumorgewebe. Das Wissen um geeignete Antigene ermöglicht die Sensibilisierung des Immunsystems und damit die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers.« Dass dieser Therapieansatz weit gehend ohne Nebenwirkungen auszukommen verspricht, macht ihn noch interessanter.

Auf dieser Plattform entwickeln 13 immatics-Mitarbeiter innovative Immuntherapeutika. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Bekämpfung des Nierenzellkrebses, an dem in den Industriestaaten jährlich mehr als 100.000 Menschen erkranken. Bei jedem zweiten Patienten werden bei der Krebsdiagnose bereits Metastasen festgestellt, so dass eine chirurgische Heilung kaum noch möglich ist. Das Marktpotenzial für ein wirksames Therapeutikum wird allein bei dieser Indikation weltweit auf bis zu 400 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Für die Durchführung der klinischen Studien und die Markteinführung des Präparats hat immatics bei einem Konsortium von Wagniskapitalgesellschaften und Risikokapitalfinanzierern unter Führung von Wellington Partners aus München und der 3i Group aus London sowie einigen Co-Investoren die Investitionssumme von 8,25 Millionen Euro eingeworben. Mit dieser Finanzierungsrunde, einer der größten Erstrundenfinanzierungen für ein deutsches Biotech-Unternehmen seit 2002, kann die nächste Phase der klinischen Prüfung umgehend starten.

Für Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH, dem Kompetenznetzwerk für Existenzgründer, Unternehmer und Forscher im Bereich Biotechnologie in der Region Stuttgart, Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Neckar-Alb, ist die immatics GmbH das Musterbeispiel eines aussichtsreichen Start-up-Unternehmens an diesem Biotechnologie-Standort: »immatics verfügt über eine innovative Technologie, die Nähe zum Markt, ein dynamisches Management und hohe wissenschaftliche Kompetenz.«