30.06.2006 | Pressemitteilung

Beatmungspatienten dürfen auf schonendere Methoden hoffen

Expertengipfel: 1. Lungensymposium des Medizintechnik-Unternehmens Novalung GmbH auf Schloss Haigerloch

Zu ihrem ersten Symposium zu neuen Behandlungsmethoden des Lungenversagens lud die Novalung GmbH die bedeutendsten Lungenspezialisten aus aller Welt und die BioRegio STERN Management GmbH ein. Die Novalung GmbH entwickelt als weltweit einziges Unternehmen künstliche Lungen, die außerhalb des Körpers für den Patienten atmen. Wesentliche klinische, wirtschaftliche und ethische Aspekte auf dem Gebiet der künstlichen Beatmung von erkrankten Lungen wurden von rund 40 Fachleuten diskutiert. Der Fokus der Veranstaltung lag auf Maßnahmen und Techniken, die die Regeneration der erkrankten Lunge unterstützen sollen, beispielsweise durch die Entlastung mittels einer künstlichen Lunge. Sämtliche anwesenden Mediziner waren sich darin einig, dass die künstlichen Lungen der Novalung GmbH deshalb so interessant sind, weil die konventionelle mechanische Beatmung häufig mit einer Schädigung der Lunge und anderer Organe verbunden ist. Abgesehen von einer inakzeptablen Sterblichkeitsrate beim akuten Lungenversagen von immer noch 30 bis 40 Prozent, bleiben vielfältige Folgeschäden oft über Jahre bestehen.
Prof. Dr. Luciano Gattinoni von der Universität Mailand, ein weltweit anerkannter Fachmann für Intensivmedizin, war sich mit den anderen Experten darin einig, dass »das Potenzial der Behandlung des Lungenversagens noch nicht ausgeschöpft wird.« Besonders die Lungenprotektion durch extrakorporale Beatmung mit einer künstlichen Lunge werde trotz ihrer offenkundigen Vorteile noch zu selten angewendet.
Dr. med. Stefan Fischer von der Medizinischen Hochschule Hannover berichtete von seinen Erfahrungen mit der künstlichen Lunge: »Es ist uns weltweit erstmals gelungen, Patienten auf unserer Lungentransplantationswarteliste, die ein lebensbedrohliches Lungenversagen entwickelten, mit dem extrakorporalen Beatmungssystem Novalung iLA er-folgreich zur Transplantation zu überbrücken. Man muss davon ausgehen, dass diese Patienten ohne diese Technik mit größter Wahrscheinlichkeit nicht bis zur Transplantation überlebt hätten.«
Am Klinikum der Universität Regensburg wurden bisher über 130 dieser künstlichen Lungen zur Beatmung bei schwerem akuten Lungenversagen eingesetzt. Der zuständige Arzt, Prof. Dr. Thomas Bein, unterstrich, dass »das Einbringen von Kanülen in den Blut-kreislauf zum Anschluss der künstlichen Lunge gegen das Risiko der konventionellen Beatmung abgewogen werden muss.« Um bei der Entwicklung und Diskussion von derartiger »high end« Medizin die ethischen Aspekte nicht zu ignorieren, hatten die Veranstalter Prof. Dr. Martin McKneally von der Universität von Toronto in Kanada eingeladen, um dem renommierten Medizinethiker in einem Hauptvortrag die Gelegenheit zu geben, die ethischen Aspekte in diesem Bereich zu diskutieren, was von allen Anwesenden mit großem Beifall honoriert wurde. Nach intensiven Debatten wurden am Ende des Treffens drei Arbeitsgruppen bestimmt, die zu den Hauptindikationen für den Einsatz künstlicher Lungen wie »akutes Lungenversagen«, »akute Infekte in chronisch kranken Lungen« sowie »Überbrückung zur Lungentransplantation«, für den zweiten Gipfel im November dieses Jahres Vorschläge für weitere klinische Studien entwerfen werden.
»Das Ziel muss es sein, die Vorteile der aktuellen Technik für unsere Patienten zu nutzen und diese Technik sinnvoll und unter kontrollierten Bedingungen in die klinische Routine einzuführen«, erklärte Georg Matheis, Geschäftsführer der Novalung GmbH und selbst Mediziner. »Wir sehen uns als Hersteller von künstlichen Lungen zur extrakorporalen Beatmung, unsere Entwicklungen setzen die visionären Erkenntnisse von Vordenkern wie Luciano Gattinoni, die dieser bereits 1978 als Postulate veröffentlicht hat, in Produkte um.«

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Das Publikum während des Lungensymposiums (Photo: BioRegio STERN)