18.05.2006 | Pressemitteilung

Auf dem Weg zu einer Kultur der Kooperation

Tübinger BioRegio STERN-Veranstaltung: Erste bundesweite Umfrage zur Kooperation zwischen Medizintechnik und Biotechnologie vorgestellt

Unternehmer und Forscher aus den Branchen Biotechnologie und Medizintechnik trafen sich am Mittwoch im Technologiepark Tübingen-Reutlingen, um gemeinsame Perspektiven und konkrete Kooperationen zu diskutieren. Rund 100 Teilnehmer waren der Einladung der BioRegio STERN Management GmbH und des Kompetenzzentrums Minimalinvasive Medizin &, Technik Tübingen-Tuttlingen gefolgt, in Workshops, bei Präsentationen und einer abschließenden Podiumsdiskussion nach gemeinsamen Potenzialen der beiden unterschiedlichen Branchen zu suchen.

Dabei wurden erstmals die Ergebnisse einer von BioRegio STERN in Auftrag gegebenen bundesweiten Umfrage unter 1.400 Medizintechnik- und Biotechnologie-Unternehmen präsentiert. Die Branchen schätzen die Zukunft kooperativ ein, lautet ein wichtiges Ergebnis der Studie. Der Umfrage zufolge wird dabei die Initiative überraschenderweise verstärkt von Medizintechnik-Unternehmen ausgehen, die allerdings überwiegend lockere Kooperationsformen im Auge haben.

Nach der Begrüßung durch die Tübinger Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer, unterstrich Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, welche Bedeutung viele Experten der Kooperationsanbahnung zwischen Biotech und Medtech inzwischen beimessen: »Erfolgreiche Projekte in diesem Bereich dienen der gesamten Wirtschaftsentwicklung in Baden-Württemberg.«Neben den großen Chancen der Kooperation wiesen die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, darunter hochrangige Vertreter der Paul Hartmann AG aus Heidenheim, der Roche Diagnostics aus Basel, der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE und der Biotech-Industrie, auch auf die Schwierigkeiten bei der Annäherung der beiden strukturell unterschiedlichen Branchen hin. Als größten Hemmschuh identifizierten sie Kommunikationsprobleme, wie sie zwischen Unternehmern und Forschern, aber auch zwischen Vertretern so unterschiedlicher Disziplinen wie Chemie und Biologie auf der einen Seite und Physik und Ingenieurwissenschaften auf der anderen Seite biswei-len entstehen. Im Verlauf der lebhaften Diskussion brachte ein Teilnehmer den Wunsch nach interdisziplinärem Verständnis auf den Punkt: »Der biochemikalische Physiker-Ingenieur, das ist, was sich alle wünschen.«Der Weg zu einer Branchen übergreifenden Kommunikations- und Kooperationskultur führt über Veranstaltungen wie die am Mittwoch in Tübingen. Das unterstreicht nicht nur die erwähnte Umfrage – die Tagungen und Messen auf Platz eins der Lösungsansätze zeigt. Zahlreiche Redebeiträge der Podiumsteilnehmer, die ein vorurteilsfreies Aufeinanderzugehen beider Seiten einforderten, sahen es genau so. Grund genug für Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH, die von ihm initiierte Veranstaltungsreihe »Synergien entdecken« fortzusetzen und den Aus-tausch weiter zu forcieren: »Beide Branchen müssen sich weiter zusammensetzen und über vermeintliche Grenzen hinaus denken. Denn von ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit werden alle profitieren: Vor allem aber die Unternehmen, die damit weltweit auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben.«

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Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH

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Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Dr. Wolfgang Mutter Pofos AG, Regensburg, Dr. Gerd Grenner Roche Diagnostics, Basel, Marc Reinhardt Capgemini Deutschland GmbH, Stuttgart/Berlin, Dr. Christian Wicenec Paul Hartmann AG, Heidenheim, Dr. Thomas Becks, Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische technik im VDE, Frankfurt a.M. - v.l.n.r.