20.04.2006 | Pressemitteilung

15 Millionen Euro für die Weiterentwicklung von Sehchips

Die Mediplan GmbH investiert über 15 Millionen Euro in die Retina Implant GmbH. Das Reutlinger Medizintechnikunternehmen Retina Implant ist weltweit führend bei der Entwicklung aktiver subretinaler Implantate und hat kürzlich erstmals zwei vollständig erblindeten Patienten elektronische Sehchips implantiert. Beide Patienten sind inzwischen in der Lage, Muster zu erkennen.

Im Zuge einer Kapitalerhöhung hat sich die Mediplan GmbH in einem ersten Schritt mit 7,5 Millionen Euro bzw. rund 25 Prozent an der Retina Implant GmbH beteiligt. Gleichzeitig hat Mediplan verbindlich zugesagt, nach Erteilung der CE-Zulassung (Voraussetzung für die Erlaubnis zum Vertrieb von Medizinprodukten in Europa) weitere 7,5 Millionen Euro in die Retina Implant GmbH zu investieren. Die neu eingeworbenen Mittel ermöglichen Retina Implant die Finanzierung klinischer Studien und decken die Kosten für die Zulassung am Markt bis zum Erreichen der Gewinnschwelle ab.
Das Beteiligungsunternehmen Mediplan GmbH, das im Auftrag eines deutschen Business Angels Investitionen tätigt, hat in ungewöhnlich kurzer Zeit über seine Zusage entschieden, bis zum Abschluss aller Verträge in der Woche vor Ostern 2006 wurden nur knapp drei Wochen benötigt. »Das Engagement dieses Business Angels ist für uns ideal«, erklärt Reinhard Rubow, Geschäftsführer der Retina Implant GmbH. »Kurzatmige Wachstumserwartungen stehen hier nicht im Vordergrund, was zählt, ist die Entwicklung unseres Produkts bis zur Marktreife, also der Nutzen für die Patienten.«
Professor Dr. Eberhart Zrenner, Leiter der Tübinger Universitäts-Augenklinik, hatte gemeinsam mit Partnern, die im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes die Grundlagen von Netzhaut-Implantaten untersucht hatten, die Retina Implant GmbH im Jahr 2003 gegründet. Auch er begrüßt die jüngste Entwicklung entschieden: »Wir sind ausgesprochen glücklich über dieses Engagement. Wir betrachten es als Bestätigung unseres Weges und als Anerkennung für alle, die sich in den vergangenen zehn Jahren für dieses Projekt engagiert haben.« Nach den ersten beiden erfolgreichen Operationen Ende 2005 in Tübingen werden noch in diesem Frühjahr sechs weitere blinde Patienten mit einem Sehchip versorgt.
Dr. Walter-G. Wrobel, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Retina Implant GmbH, ist vom Zukunftspotenzial seines Unternehmens überzeugt: »Mit einem solchen finanzkräftigen Partner im Hintergrund können wir alles erreichen, was wir uns vorgenommen haben: Blinde wieder sehend machen und eine erfolgreiche Firma aufbauen.« Die Finanzierung der Retina Implant GmbH ist in diesem Jahr bereits die dritte Millionen-Investition in der BioRegion STERN, die damit ihre Position im internationalen Wettbewerb nicht nur wissenschaftlich, sondern auch wirtschaftlich festigt.