Studium Generale der Universität Tübingen im Sommersemester 2018

Öffentliche Vorlesungsreihen erörtern Themen von Marx bis zu Public Health und stellen aktuelle Forschung und Lehre der Universität vor

Im Sommersemester 2018 startet wieder das Studium Generale der Universität Tübingen. Sieben öffentliche Vorlesungsreihen werden kostenlos für Interessierte angeboten, Studierende können sich für den Besuch ECTS-Punkte anrechnen lassen. Alle Veranstaltungen finden im Kupferbau der Universität, Hölderlinstr. 5, statt.

„Vertrauen“ ist Grundlage und Kitt unseres sozialen Miteinanders ‒ und gleichzeitig ein Gefühl komplexer und oft komplizierter Natur. In der Reihe Vertrauen ‒ ein Grundgefühl auf dem Prüfstand (Montag, 20 Uhr, HS 21) analysiert Professor Jürgen Wertheimer Prozesse des Vertrauens und des Misstrauens anhand literarischer Beispiele. Weitere Gäste beschäftigen sich mit Vertrauen aus Sicht der Gehirnforschung und der Wirtschaftswelt sowie in verschiedenen kulturellen Kontexten.

In der Reihe Marx-Lektüren. Versuche, die Gegenwart zu begreifen (Dienstag, 18 Uhr, HS 21) laden die Professoren Hans-Jürgen Bieling, Matthias Möhring-Hesse und Markus Rieger-Ladich dazu ein, einen Klassiker neu zu lesen: Zum 200. Geburtstag von Karl Marx setzen sich die Vorlesungen mit dessen sozialtheoretischen Konzepten auseinander und überprüfen, was diese für die Analyse der Gegenwartsgesellschaften, ihrer Probleme und Verwerfungen leisten können.

Zentrale Themen der Reihe „Gesundheit in gesellschaftlicher Verantwortung: Public Health“ (Dienstag, 20 Uhr, HS 21) sind die Zusammenhänge zwischen Armut und Gesundheit und die Herausforderungen an die Gesundheitsversorgung, beispielsweise durch gesellschaftlichen Wandel, Klimaveränderungen und globale Epidemien. Die Reihe entstand auf Anregung der Unabhängigen Patientenberatung Tübingen e.V. in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung und dem Deutschen Institut für Ärztliche Medizin e.V. (Difäm).

Die Reihe Aufstand, Aufruhr, Anarchie! Formen des Widerstands im deutschen Südwesten (Mittwoch, 18 Uhr, HS 21) geht in der Geschichte des Südwestens auf Spurensuche nach Formen des Widerstands: Auf Einladung von Professorin Sigrid Hirbodian vom Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften nehmen hier Historiker, Literaturwissenschaftler und Kulturwissenschaftler das Publikum mit auf eine Reise vom Investiturstreit im 11. Jahrhundert bis zu den Studentenunruhen 1968.

Die Tübingen School of Education TüSE (Sibylle Meissner, Dr. Nina Beck, Prof. Thorsten Bohl) setzt in einem zweiten Teil ihre Reihe aus dem Wintersemester fort: Unter dem Titel Lehrer*innenbildung für eine Schule der Zukunft. Perspektiven aus der fachdidaktischen Forschung (Mittwoch, 18 Uhr, HS 25) sprechen Referentinnen und Referenten über aktuelle fachdidaktische Fragestellungen und Forschungsthemen und zeigen, welche Konsequenzen sich hieraus für die zukünftige Gestaltung der Lehramtsausbildung ableiten lassen.

Das Jahr 1968 war durch politischen Aufruhr und kulturelle Umbrüche in einer für die Nachkriegszeit ungekannten Verdichtung gekennzeichnet. Das galt in unterschiedlicher, aber vielfach verflochtener Weise für die USA und Westeuropa, für das kommunistische Osteuropa und zahlreiche Länder der damals so genannten „Dritten Welt“. Gerade auch in Deutschland wurde „1968“ zum Synonym für das Aufbegehren einer ganzen Generation. Zum 50. Jahrestag laden die Professoren Jan Eckel und Georg Schild vom Seminar für Zeitgeschichte zu der Vorlesungsreihe "1968 ‒ Geschichte und Mythos eines Jahres" (Mittwoch, 20 Uhr, HS 21) ein. Der Nahe Osten mal nicht als Konfliktherd: Gelegentlich wird vergessen, dass die Region seit dem dritten Jahrtausend vor Christus Heimat zahlreicher antiker Kulturen war und so wichtige Erfindungen hervorbrachte wie die Keilschrift oder ausgeklügelte Bewässerungssysteme. In der Reihe Hochkulturen in Ägypten und im Vorderen Orient: Aktuelle Tübinger Forschungsprojekte des IANES (Donnerstag, 20 Uhr, HS 21) stellt das Tübinger Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES) seine Arbeit vor: Zuhörer erhalten Einblick in aktuelle Grabungs- und Editionsprojekte in Ägypten, Syrien, Irak, Türkei, Iran und im Oman. (Organisation: Professor Christian Leitz; Professor Peter Pfälzner; Professor Konrad Volk)

Quelle:
http://www.uni-tuebingen.de/universitaet/campusleben/veranstaltungen/zentrale-veranstaltungen/studium-generale.html